Kurzfristige Investitionen: Strategien und Tipps für schnellen Kapitalzuwachs

Lesezeit: 10 Min

Für Unternehmen sind kurzfristige Investitionen eine interessante Möglichkeit, liquide Mittel gewinnbringend zu nutzen - ohne jedoch langfristig an eine bestimmte Anlageform gebunden zu sein. So kann bereits in naher Zukunft wieder auf die Mittel zurückgegriffen werden. Dennoch werden Liquiditätsüberschüsse genutzt, damit das Unternehmen weitere Einnahmen erzielt. Dieser Beitrag gibt einen Überblick:

Kurzfristige Investition: Definition

Es gibt keine allgemeingültige, einheitliche Definition, wann eine Investition als kurzfristig gilt. Generell handelt es sich um Investitionen, die nur für eine kurze Zeitdauer gehalten werden. Das können beispielsweise Geldanlagen sein, die wenige Tage oder Monate gehalten werden. Häufig wird die Investition unter einem Jahr gehalten.

Merke: Kurzfristige Investitionen haben regelmäßig eine Laufzeit von unter einem Jahr.

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Warum sollten Unternehmen Geld anlegen?

Liquide Mittel sind Grundvoraussetzung dafür, dass ein Unternehmen finanziell stabil aufgestellt ist. Nur wenn ausreichend Liquidität gegeben ist, kann das Unternehmen seinen finanziellen Verpflichtungen (pünktlich!) nachkommen.

Der Satz „Ohne Moos nix los" kommt nicht von ungefähr: Ein Unternehmen, das erhebliche Liquiditätsprobleme hat, kann hierdurch handlungsunfähig zu werden. Im schlimmsten Fall droht eine Insolvenz. Wie können dann noch erforderliche Investitionen gestellt werden? Wie soll Wachstum finanziert werden?

Wenn jedoch sogar ein Liquiditätsüberschuss erwirtschaftet wurde, muss dieser strategisch eingesetzt werden. Nicht immer stehen sofort große wichtige Investitionen an. Das Geld jedoch ungenutzt auf dem Girokonto liegen zu lassen, hilft niemandem.

Liquide Mittel sollten also rentabel genutzt werden -- insbesondere jetzt! Die Europäische Zentralbank hat die Zinswende eingeleitet. Viele Finanzprodukte sind nun wieder attraktiver geworden. So kann Geld vorübergehend angelegt werden -- und erarbeitet für das Unternehmen Zinserträge. Doch hierfür muss ein Unternehmen erst einmal wissen, wie viel Geld es für mögliche Investitionen überhaupt hat!

Tipp: Lesen Sie, wie Sie mit Agicap Liquiditätsüberschüsse effektiv investieren

Kurzfristige Investitionen: Mögliche Mittel kalkulieren

Eine Liquiditätsprognose liefert Erkenntnisse, wie viel Liquiditätsbedarf in den kommenden Monaten besteht. Gehälter, Miete, Strom, Heizkosten u.v.m. muss bezahlt werden können. Die Betriebskosten haben Vorrang! Doch wenn der Bedarf gedeckt ist, kann noch Geld als „Notgroschen" (Liquiditätsreserve) zurückgelegt werden.

Weitere Mittel können und sollten dann für Investitionen eingesetzt werden. Durch Zinsen können Einnahmen generiert und das Unternehmen zu noch mehr Rentabilität gesteuert werden.

Tipp: Mit modernen Tools können bereits zuverlässige Liquiditätsprognosen in Echtzeit erstellt werden. Mithilfe von Szenarien kann analysiert werden, wie sich die Liquiditätsplanung je nach Anlagestrategie entwickelt. Diese Informationen können dabei helfen, finanzielle Entscheidungen zu treffen.

Wichtig: Auch bei Geldanlagen müssen viele Aspekte bedachte werden. So muss die Anlagenform zu den Unternehmensbedürfnissen passen. Zudem fallen beispielsweise auf Zinseinnahmen auch Steuern an. Das muss in der Liquiditätsplanung berücksichtigt werden.

Kurzfristige Investitionen in 5 Schritten
1. Liquiditätsbedarf berechnen
2. Überschüssige Mittel ermitteln für mögliche Investitionen
3. Recherche/Beratung zu Geldanlagen und Portfolio aufbauen
4. Renditeerwartung kalkulieren
5. Liquidation bei Bedarf

Wie sollten Unternehmen ihr Geld am besten anlegen?

Unternehmen müssen bei Geldanlagen zwischen Renditemöglichkeiten und der eigenen Bereitschaft, Risiken einzugehen, abwägen.

Vereinfacht gesagt: Je sicherer die Geldanlage ist, desto geringer ist häufig die Rendite. Umgekehrt ist eine hohe Rendite oft mit einem höheren Risiko verbunden.

Wenn also eine Investition vor allem möglich hohe Einnahmen generieren soll, dann sind damit ggf. auch entsprechende Risiken verbunden. Bei der Art der Investition ist auch entscheidend, welcher Zweck mit der Investition bewirkt werden soll und wie lange das Geld angelegt werden soll.

Wichtig: Der Geldmarkt und das Bankenwesen verändern sich ständig. Neue Finanzprodukte werden angeboten, neue Trends entwickeln sich. Für Laien ist es gar nicht einfach, hier auf dem Laufenden zu bleiben. Die Beratung der eigenen Hausbank kann bereits viele hilfreiche Informationen geben. Doch für Unternehmen ist es auch wichtig, sich weitere, unabhängige Informationen zu beschaffen. Finanzberater:innen können hilfreiche Hinweise und Tipps liefern.

Auch im Internet werden immer mehr Anzeigen geschaltet mit Werbung zu „schnellem Geld". Doch hier sollte auch immer mit Vorsicht vor unseriösen Angeboten agiert werden. Welche versteckten Kosten lauern hier? Ist das Geld wirklich sicher?

Langfristige und kurzfristige Investitionen: Bedeutung für Unternehmen

Investitionen sind für die Finanzstrategie eines Unternehmens von großer Bedeutung. Ob jedoch kurz- oder langfristig investiert wird, hängt vom Ziel der Investition ab.

· Kurzfristige Investitionen dienen der Erzielung von Einnahmen und sind in der Regel hochliquide. Unternehmen sind hier also in der Lage, die Mittel wieder zeitnah in Barmittel verfügbar zu machen. Diese können dann wieder genutzt werden, um beispielsweise Verbindlichkeiten zu erfüllen, weitere Investitionen zu tätigen o.Ä. Für das Liquiditätsmanagement ist das also ein Hebel, Liquidität zu sichern und bei unvorhergesehenen Entwicklungen auf Mittel zurückgreifen zu können.

· Langfristige Investitionen sind in der Regel auf das Unternehmenswachstum ausgerichtet. Das kann beispielsweise der Kauf von Immobilien oder Beteiligungen sein. Doch auch, wenn neue Märkte erschlossen werden sollen, ist dies mit großen Investitionen verbunden. Die digitale Transformation beschäftigt momentan viele Unternehmen -- und ist mit hohen Aufwendungen verbunden. Neue Technologien kommen zum Einsatz, müssen jedoch auch zunächst erworben und implementiert werden. Langfristige Investitionen sind daher häufig mit hohen Kosten und ggf. erhöhten Risiken verbunden. Zudem ist das investierte Kapital langfristig gebunden.

Sowohl kurzfristige als auch langfristige Investitionen sind also für Unternehmen von großem Nutzen und entscheidend für die Finanz- und Wachstumsstrategie.

Um Missverständnisse bei den Begrifflichkeiten zu vermeiden: Häufig kommt es vor, dass Unternehmen vor dem Jahreswechsel noch schnell Investitionen tätigen. So werden Anschaffungen beispielsweise aus steuerlichen Gründen noch im Dezember vorgenommen. Doch auch wenn hier „kurzfristig" gehandelt wird: In diesem Beitrag sind mit kurzfristigen Investitionen vor allem die Anlageformen gemeint, die Unternehmen nutzen können, kurzfristig Geld anzulegen. Es steht jedoch außer Frage, dass auch steuerliche Maßnahmen die Liquidität eines Unternehmens stärken können.

Was sind kurzfristige Anlagen?

Kurzfristige Geldanlagen werden nur über einen kurzen Zeitraum gehalten. Sie bestechen also mit einer kurzen Laufzeit. Liquiditätsüberschüsse können auf diese Weise Einnahmen erzielen, sind jedoch zeitnah wieder verfügbar für weitere finanzielle Entscheidungen.

Kurzfristige Investitionen: Beispiele für Anlagemöglichkeiten

Als kurzfristige Investitionen kommen beispielsweise folgende Finanzinstrumente in Betracht:

· Sparkonten: Das sog. Sparbuch gilt als eher traditionelle, konservative Geldanlage mit wenig Risiko (Einlagensicherung bis 100.000 Euro). Allerdings ist diese Anlage auch nicht die erste Wahl für eine hohe Rendite. Eine feste Laufzeit wird regelmäßig nicht vereinbart. Allerdings müssen Abhebungsbeschränkungen und Kündigungsfristen beachtet werden.

· Tagesgeldkonten: Hierbei handelt es sich um Konten bei Banken, die oft höhere Zinsen als reguläre Sparkonten bieten. Die Geldanlage hat keine feste Laufzeit. Das Geld ist jedoch schnell verfügbar. In Deutschland sind auch Tagesgeldkonten durch die gesetzliche Einlagensicherung (bis 100.000 Euro) geschützt.

· Termingeld: Termingeld ist eine Kapitalanlage mit einer Laufzeit von kurz- bis mittelfristiger Dauer. Unternehmen deponieren Geld bei Banken, das dann bis zu einem vorher festgelegten Termin angelegt bleibt. In diesem Zusammenhang wird im Voraus ein fixer Zinssatz vereinbart, insbesondere wenn es sich um Festgeld handelt. Auch diese Anlage gilt als sicher (gesetzliche Einlagensicherung).

· Anleihen mit kurzer Laufzeit: Kurzfristige Anleihen sind sog. Schuldinstrumente. Diese können von Unternehmen, Regierungen oder anderen Emittenten ausgegeben werden und eine vergleichsweise kurze Laufzeit haben. Die Anleihen werden in der Regel für ein Jahr oder sogar nur für wenige Monate ausgegeben.

· Aktien/Fonds: Manch ein Anleger hofft, durch den Kauf und Verkauf von Aktien oder Fonds kurzfristig von Marktschwankungen zu profitieren. Doch diese Form der Spekulation ist auch mit großen Risiken verbunden, insbesondere, wenn beispielsweise die Aktien schnell wieder verkauft werden müssen, um Barmittel zeitnah verfügbar zu machen. Zudem kann -- anders als beispielsweise einem Tagesgeldkonto -- kaum prognostiziert werden, welche Einnahmen mit dieser Anlage konkret erzielt werden.

Hinweis: Jede Geldanlage ist mit gewissen Risiken verbunden. Es gibt jedoch Anlageformen, die naturgemäß mehr Risiken mit sich bringen als andere. Hier müssen Unternehmen strategisch entscheiden: Welche Risiken sind sie bereit einzugehen?

In was sollte man 2024 investieren?

Bei der Planung für 2024 machen sich viele Unternehmen auch bereits Gedanken darüber, welche Investitionen getätigt werden sollen. Welche kurzfristigen Geldanlagen werden 2024 besonders attraktiv?

Es gibt keine Standardlösung. Unternehmen müssen die für sie ideale Anlagestrategie individuell erarbeiten. Dabei ist Beratung, beispielsweise von Banken und Finanzberatern, empfehlenswert, denn die Angebotsvielfalt macht es nicht einfach, den Überblick zu bewahren.

Voraussetzung für die Analyse verschiedener Anlageformen ist, dass Anleger die eigene Liquiditätsplanung verlässlich gestalten. Liquiditätsüberschüsse können so ermittelt und weitere finanzielle Entscheidungen abgewogen werden.

Beispiel: Wie legt man 100.000 Euro am besten an?

Wenn ein Unternehmen davon ausgeht, 100.000 Euro für kurzfristige Investitionen zur Verfügung zu haben, so kann dieser Ausgangswert für ein Beratungsgespräch genutzt werden. Falls es sich um eine kurzfristige Anlage handeln soll, wird analysiert, welche Form Einnahmen bei überschaubaren Kosten bietet.

Das Unternehmen muss zudem entscheiden, welche Risikobereitschaft besteht: Soll eine kurzfristige Geldanlage gewählt werden, die vergleichbar sicher ist und beispielsweise 50.000 Euro jeweils in ein Sparkonto und ein Tagesgeldkonto investieren (gesetzliche Einlagensicherung)? Oder wäre eine andere Anlagenform, die eine hohe Rendite verspricht, attraktiver? Bei einer Anlage mit Festgeld sind mögliche Renditen gut planbar. Doch der Zinssatz ist häufig geringer. Hier haben Anleger die Qual der Wahl.

Welche Geldanlage ist sinnvoll?

Im Idealfall verfügt ein Unternehmen über Mittel, die es auch für Geldanlagen nutzen kann. Kurzfristige Investitionen bieten den Vorteil, dass zwar einerseits Einnahmen erzielt werden. Doch je nach Anlagenportfolio ist das Geld auch schnell verfügbar. Wie das Anlagenportfolio aufgebaut wird, muss unternehmensindividuell entschieden werden.

Sichere Investitionen oder hohe Rendite?

Festgeld, Aktien, Anleihen - es gibt viele Optionen. Die Bedürfnisse können sehr unterschiedlich sein. Während ein Unternehmen vor allem sichere Investitionen bevorzugt, ist ein anderes Unternehmen bei der Wahl der Anlageoption mehr auf Rendite ausgerichtet. Manch ein Unternehmen interessiert sich für digitale Währungen, andere eher für traditionelle Produkte. Unternehmen müssen ihre finanziellen Ziele definieren.

Verschiedene Anlageformen prüfen

Sehr häufig wird nicht nur ein Finanzprodukt gewählt. Der entscheidende Vorteil: Wenn verschiedene Optionen genutzt werden, können auch Risiken besser verteilt werden. Und es können Chancen bei positiven Marktentwicklungen genutzt werden. Das Motto lautet dann also: Breite Streuung!

Beispiel: Es kann bei einem gestreuten Portfolio also eine Option sein, etwas Geld auf einem Tagesgeldkonto zu parken, etwas Geld in ein Exchange Traded Fund (ETF) zu investieren und zusätzlich noch Termingeld zu nutzen.

Wichtig: Welche Geldanlagestrategie -- auch bei kurzfristigen Investitionen -- nun die richtige ist, sollte mithilfe von Experten ermittelt werden. Dieser Beitrag gibt keine Anlagen-Tipps, sondern weist lediglich auf die Bedeutung des Themas für Unternehmen hin. Beratung ist gerade bei diesem Thema sehr empfehlenswert. Vertragliche Konditionen müssen genau geprüft werden.

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