Finanzierungsmanagement: Liquidität erfolgreich sichern und steuern

Lesezeit: 5 min.
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Jedes dritte Unternehmen in Deutschland plant Investitionskürzungen. Der Hauptgrund ist fehlende Liquidität. Doch genau hier setzt modernes Finanzierungsmanagement an.

Für Unternehmen sind die Herausforderungen aktuell vielfältig. Digitale Investitionen sind dringend nötig – doch steigende Kosten und geopolitische Unsicherheiten belasten die Liquidität. Wie können Unternehmen trotzdem wachsen?

Warum Finanzierungsmanagement heute so entscheidend ist

Unternehmensziele lassen sich nur mit solider Finanzausstattung erreichen. Liquidität ist die Voraussetzung für Investitionen.

Was versteht man unter Finanzierungsmanagement?

Das Finanzierungsmanagement ist für die Finanzausstattung des Unternehmens verantwortlich. In der Regel verfügen Betriebe nicht über ausreichend Eigenkapital, um die Finanzierung sicherzustellen. Unternehmen nutzen deshalb auch Fremdkapital wie Bankkredite. Eine zuverlässige Cashflow-Prognose und Liquiditätsplanung helfen dabei, den Bedarf zu identifizieren.

Die Kapitalstruktur beeinflusst Kreditwürdigkeit und Finanzierungskosten maßgeblich. Zu viel Fremdkapital kann die Kreditwürdigkeit beeinträchtigen und die Finanzierungskosten in die Höhe treiben. Ist der Anteil an Eigenkapital zu hoch, kann dies zu einer ineffizienten Kapitalverwendung führen.

Hinweis: Kennzahlen, wie die Eigenkapitalquote oder Fremdkapitalquote, liefern hier erste Einblicke.

Wichtige Aufgaben des Finanzierungsmanagements
  • Ermittlung des Kapitalbedarfs
  • Auswahl der Finanzierungsinstrumente
  • Kapitalstruktur verbessern
  • Verbindlichkeiten verwalten (inkl. Zinsrückzahlungen)
  • Reporting

Finanzmanagement und Finanzierungsmanagement nicht verwechseln

Auch wenn die Begriffe ähnlich klingen: Das Finanzierungsmanagement ist nicht zu verwechseln mit dem Finanzmanagement. Zwar gibt es durchaus inhaltliche Überschneidungen. Das Finanzmanagement ist jedoch vor allem übergreifend für die Steuerung, Analyse und Planung der finanziellen Mittel zuständig.

Das Finanzierungsmanagement muss vor allem durch gezielte Maßnahmen die Finanzausstattung sicherstellen. Die Kapitalausstattung und Kapitalbeschaffung sind dabei wesentlich.

CFOs stehen heute stärker denn je unter Druck, Liquidität zu sichern, Investitionen zu ermöglichen und dabei den Cash Burn im Griff zu behalten. Gleichzeitig wächst der Anspruch an volle Transparenz und Echtzeit-Einblicke, um fundierte Finanzentscheidungen treffen zu können.

Kreditzugang ist erschwert

Hinzu kommt, dass der Zugang zu Fremdkapital erschwert wird. KfW Research stellte beispielsweise für das erste Quartal 2025 fest, dass 33,8 Prozent der mittelständischen Unternehmen Banken als restriktiv in Kreditverhandlungen wahrgenommen haben.

Schwierige Standortbedingungen

Eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im März und April 2025 zeigt, dass Unternehmen in Deutschland unter enormem Druck stehen. 35 Prozent planen Personalabbau und ebenso viele Unternehmen wollen weniger investieren. Das Thema Liquidität bleibt also ein zentrales Thema für CFOs.

Politische Entwicklungen haben Folgen für die Finanzen und das Finanzierungsmanagement

Im Koalitionsvertrag plant die neue Bundesregierung zahlreiche Maßnahmen, die Unternehmen entlasten und den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder stärken sollen. Politische Entscheidungen – etwa zur Senkung von Energiekosten – beeinflussen auch die Liquiditätsplanung und damit das Finanzierungsmanagement direkt.

Wettbewerbsvorteile durch strategische Unternehmensfinanzierung nutzen

Eine erfolgreiche Finanzierung ist durchaus als Wettbewerbsvorteil und nicht nur als Notlösung zu betrachten. Wer hier Potenziale liegen lässt, riskiert höhere Liquiditätsbelastungen. Deshalb gilt es, Fehler zu vermeiden.

Typische Fehler im Finanzierungsmanagement – und was sie Unternehmen kosten

Fehler im Finanzierungsmanagement bleiben oft lange unbemerkt. Wer typische Fallstricke kennt, kann frühzeitig gegensteuern:

  • Zu geringe Liquiditätsreserven
  • Fehlende Liquiditätsplanung und Cashflow-Prognose
  • Intransparente oder veraltete Finanzdaten
  • Unzureichende Szenarienplanung

Werden kaum oder zu wenig Liquiditätsreserven gebildet, kann sich das schnell rächen. Beispielsweise durch eine Krise, Probleme in der Lieferkette oder auch wichtige Investitionen kann kurzfristig ein erhöhter Bedarf an finanziellen Ressourcen entstehen. Ohne Liquiditätsreserven kann ein Unternehmen hier in Schwierigkeiten geraten. Beim Finanzierungsmanagement sollte deshalb immer auch ein Liquiditätspuffer bedacht werden.

Die Liquiditätsplanung und Cashflow-Prognose sind von großer Bedeutung, damit das Finanzierungsmanagement für eine entsprechende Finanzierungsausstattung sorgen kann.

Alarmierend: Laut einer Agicap-Studie vertrauen 33 Prozent der deutschen CFOs mittelständischer Unternehmen auf unzureichende Prognosen und erleben im Schnitt 20 unerwartete große Liquiditätsengpässe im Jahr. Der hierdurch entstehende Schaden ist immens. Durch unzuverlässige Prognosen entgehen Unternehmen im Schnitt jährlich 503.000 € Finanzerträge.

3 Fragen, die sich CFOs jetzt stellen sollten
  • Wie lange reicht unsere Liquidität bei aktuellem Cash Burn?
  • Haben wir vollständige Transparenz über unsere Finanzierungsdaten?
  • Wie flexibel ist unsere Finanzierung im Krisenfall?

So gelingt modernes Finanzierungsmanagement in der Praxis

Aktuelle Daten zur finanziellen Situation

Bei einem modernen Finanzierungsmanagement spielt die schnelle Verfügbarkeit von Daten eine große Rolle. Dabei sollte bedacht werden, dass zahlreiche Informationen aus unterschiedlichen Datenquellen zu berücksichtigen sind. Beispielsweise Daten zum Eigenkapital oder Fremdkapital (wie Darlehen, Bankkredite).

Beispiel: In Unternehmen mit mehreren Tochtergesellschaften ist es nicht immer leicht, sämtliche Verbindlichkeiten im Blick zu halten. Zudem stellt sich die Frage: Wie viele Zinsen müssen in den kommenden Monaten aufgrund der Verbindlichkeiten beglichen werden? Hier braucht es zuverlässige Prognosen.

Mit einer Softwarelösung, wie Agicap, können typische Probleme in der Praxis gelöst werden, wie folgende Grafik zeigt:

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Cashflow-Prognosen schaffen Klarheit zur Finanzierung

Verlässliche Cashflow-Prognosen helfen dabei, fundierte Entscheidungen zur Unternehmensfinanzierung zu treffen. Zudem punkten belastbare Daten in Kreditverhandlungen. Doch gerade hieran scheitert es in vielen Unternehmen. Professionelle Softwarelösungen bieten zuverlässige Prognosen – ohne viel Aufwand.

Worauf Sie bei einer Software für Finanzierungsmanagement achten sollten

Mit einer spezifizierten Softwarelösung können Unternehmen ihr Finanzierungsmanagement deutlich verbessern. Besonders wertvoll sind Lösungen, die langfristige Liquiditätsplanung ermöglichen.

  • Werden Daten aus unterschiedlichen Quellen manuell überführt, ist dies aufwendig und fehleranfällig. Eine Softwarelösung punktet mit Automatisierung.
  • Eine automatisierte Lösung bietet Transparenz in Echtzeit. So können Prognosen zeitnah angepasst werden.
  • Durch Soll-Ist-Vergleiche werden mögliche Fehlentwicklungen zeitnah identifiziert.

Mit einer All-in-One-Lösung, wie Agicap, werden die wichtigen Cash-Bereiche Liquiditätsmanagement, Liquiditätsplanung, Kreditoren- und Debitorenmanagement abgedeckt. Der hohe Grad an Automatisierung sorgt für aktuelle, verlässliche Finanzdaten. Davon profitiert die Unternehmensfinanzierung.

Praxisbeispiel: Der Textilhersteller Hakro konnte mit Agicap seine Kreditrückzahlungen optimieren, überschüssige Liquidität besser erkennen und in nur sechs Monaten bis zu 75.000 € an Zinsen sparen.

Tipp für CFOs: Achten Sie bei Softwarelösungen darauf, ob Szenarienplanung, Echtzeitdaten und automatisierte Reporting-Funktionen integriert sind.

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FAQ: Die wichtigsten Fragen zu Finanzmanagement und Finanzierungsmanagement kompakt erklärt

Was versteht man unter Finanzmanagement und Finanzierungsmanagement?

Finanzierungsmanagement bezeichnet die strategische Planung, Steuerung und Kontrolle aller Maßnahmen zur Kapitalbeschaffung und Finanzierung eines Unternehmens. Es ist ein Teilbereich des Finanzmanagements und eng mit diesem verknüpft.

Finanzmanagement meint die Planung, Steuerung und Kontrolle der finanziellen Mittel eines Unternehmens zur Sicherung der Liquidität, Rentabilität und Stabilität.

Warum sind Finanzmanagement und Finanzierungsmanagement wichtig?

So sichern Unternehmen die finanzielle Stabilität, Handlungsfähigkeit und Zukunftssicherheit.

Was sind die Ziele von Finanzmanagement und Finanzierungsmanagement?

Ziele des Finanzmanagements sind die optimale Kapitalverwendung, die Sicherung der Liquidität und die Maximierung des Unternehmenswerts bei vertretbarem Risiko.

Ein zentrales Ziel im Finanzierungsmanagement ist es, mit verlässlichen Cashflow-Prognosen und einer passenden Kapitalstruktur die Unternehmensfinanzierung langfristig abzusichern. Dazu gehört die optimale Versorgung mit Kapital bei möglichst geringen Kosten, überschaubarem Risiko und hoher Flexibilität.

Was ist strategisches Finanzmanagement?

Beim strategischen Finanzmanagement wird der Einsatz finanzieller Mittel langfristig an den Unternehmenszielen ausgerichtet.


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