DSO: Warum Sie auf das Days Sales Outstanding unbedingt achten sollten

Schon wieder droht es mit der Liquidität eng zu werden, weil Ihre Kund:innen sich Zeit mit der Begleichung der Rechnungen lassen? Das DSO (Days Sales Outstanding) kann Ihnen in konkreten Zahlen sagen, wie lange Sie warten und wann Sie zu lange warten. Wie das alles mit Ihrem unternehmensinternen Forderungsmanagement und Factoring zusammenhängt, erfahren Sie im Folgenden:
Days Sales Outstanding: Definition für das DSO
Wissen Sie, wie lange es dauert, bis Ihre Kund:innen die offenen Rechnungen bezahlen? Um das herauszufinden, gibt es das Days Sales Outstanding, abgekürzt mit DSO. Für diese Kennzahl werden ausstehende Forderungen mit dem Umsatz der letzten Abrechnungszeiträume in Relation gesetzt. Zuverlässige Zahlungseingänge sind wichtig dafür, dass Ihr Unternehmen liquide bleibt. Daher ist es essenziell, dass Ihr Unternehmen mit dem DSO die Effizienz des Mahnwesens im Blick hat.

Synonyme: Days Sales Outstanding ist nicht der einzige Begriff, den Sie verwenden können. Weitere gängige Termini für das DSO sind Debitorenlaufzeit, Forderungslaufzeit und Außenstandstage. |
Warum ist das DSO wichtig?
Dass es sinnvoll sein kann, zu wissen, wie viele Tage Ihre Kund:innen benötigen, um Rechnungen zu zahlen, ist zunächst einleuchtend. Aber gehen wir der Sache auf den Grund: Warum genau sollte man sich mit dem DSO beschäftigen?
Ausfallrisiko:
Wenn Sie lange auf Zahlungen warten müssen, steigt für Ihr Unternehmen das Risiko, dass Sie Ihrerseits nicht in der Lage sein werden, Verbindlichkeiten zu begleichen. Ein Liquiditätsengpass sollte vermieden werden, sofern möglich. Das DSO gibt Ihnen wichtige Hinweise!
Forderungsmanagement
Werden Ihre Kund:innen bei Nichteinhaltung des Zahlungszieles rechtzeitig kontaktiert und an die Zahlung erinnert? Besteht ein Überblick über den Stand aller noch ausstehenden Rechnungen? Fällt das DSO zu hoch aus, bedeutet das, dass es zu viele Tage dauert, bis Sie Ihr Geld erhalten. Daran kann ein Forderungsmanagement arbeiten und sollte daher so effizient wie möglich sein.
Säumige Kund:innen?
Auch dieser Punkt hat vor allem mit dem Forderungsmanagement in Ihrem Unternehmen zu tun. Wann ist der Zeitpunkt, an dem Mahnungen rausgeschickt werden sollten? Wann werden Inkassomaßnahmen relevant? Im Forderungsmanagement ist es sehr wichtig, dass es eine klare Marschrichtung gibt und Abläufe gut funktionieren.
Das DSO mit einer einfachen Formel berechnen
Zur Berechnung des DSO gibt es eine einfache Formel. Diese kann abgewandelt werden. Je nachdem, ob Sie das DSO für einen Monat oder gleich ein ganzes Jahr berechnen wollen. In jedem Fall werden allerdings die Forderungen von Lieferungen und Leistungen mit dem Umsatzerlös Ihres Unternehmens ins Verhältnis gesetzt. Multipliziert wird das Ganze dann entweder mit einer frei wählbaren Anzahl an Tagen - gängig ist hier ein Monat - oder mit 365, dann erhalten Sie das Ergebnis für ein ganzes Geschäftsjahr. So sehen die Formeln aus:
DSO = Forderungen aus Lieferungen und Leistungen : Umsatzerlös pro Zeitraum x Anzahl der Tage des Zeitraums
DSO (jährlich) = Forderungen aus Lieferungen und Leistungen : Umsatzerlöse x 365 Tage
Beispiel - Rechnung
Wie sieht das Ganze aus, wenn man es anhand fiktiver Zahlen einmal durchspielt? Nehmen wir an, Ihr Unternehmen hat im Monat Dezember Waren im Wert von 300.000 € verkauft. Der Gesamtumsatz des Monats beläuft sich auf 400.000 €. Der Dezember hat 31 Tage. Eingesetzt in die Formel sieht das so aus:
*DSO = 300.000€ : 400.000€ x 31 = 23,25 *
Das Ergebnis dieser Rechnung ist immer als Anzahl der Tage zu betrachten, die Ihre Kund:innen brauchen, um Ihre Rechnungen zu bezahlen. In diesem Fall sind das, abgerundet, 23 Tage im Durchschnitt. Wie ist diese Zahl nun zu bewerten?
Interpretation - was sagt mir mein Ergebnis?
Mit der Rechnung an sich haben Sie jetzt bestimmt keinerlei Schwierigkeiten mehr. Schauen wir uns als Nächstes an, wie Sie Ihr Ergebnis interpretieren können:
Niedrige Werte
Ist die Zahl klein, bedeutet das, dass Ihre Kund:innen schnell zahlen. Das wiederum bedeutet, dass die Kapitalbindung gering ist, somit ein geringer Kapitalbedarf besteht und das Unternehmen eine hohe Liquidität hat.
Diese ist für alle Beteiligten die beste Situation: Sie erhalten Ihr Geld, der:die Kund:in hat keine Nachteile, da keine Mahngebühren anfallen. → Je geringer das DSO, desto geringer das Ausfallrisiko!
Hohe Werte
Eine hohe Zahl bedeutet, dass es lange dauert, bis Ihre Kund:innen die Rechnungen bezahlt haben. Daraus ergibt sich ein hoher Forderungsbestand und hohe Kapitalbindung.
Diesen Sachverhalt kann man auch so interpretieren, dass Ihr Unternehmen indirekt als Kreditgeber fungiert. Um das zu verhindern und das Ausfallrisiko so gering wie möglich zu halten, ist das Forderungsmanagement wichtig. Bei hohen Werten gibt es an dieser Stelle aber wahrscheinlich Schwächen.
Achtung: Dass hohe Werte etwas Gutes sind, trifft beim DSO nicht zu! |
Was hat Factoring damit zu tun?
Haben Sie schon einmal von Factoring gehört? Das ist eine Methode, bei der die Rechnungen Ihres Unternehmens an eine Factoring - Firma verkauft werden. Sie erhalten somit direkt den Verkaufserlös. Das Risiko für Zahlungsausfälle trägt die Factoring - Firma. Praktisch, oder?
Fazit: Die Kennzahl Days Sales Outstanding smart nutzen
Warten Sie nicht mehr auf Geld, das Ihnen zusteht! Mit dem DSO können Sie herausfinden, ob die Wartezeit im Durchschnitt zu lang ist oder Ihre Kund:innen zuverlässig sind. Schauen Sie sich an, wie gut Ihr Forderungsmanagement funktioniert. Gibt es noch Luft nach oben oder sind die Ressourcen vielleicht sogar an anderer Stelle besser genutzt, sodass Sie Factoring in Erwägung ziehen können?
