So funktioniert der Investitionsplan im Businessplan: Zu Definition, Aufbau und Inhalten

Der Investitionsplan ist eine wichtige Informationsquelle für Unternehmen, gerade auch für die Liquiditätsplanung. In der Regel ist der Investitionsplan Teil eines Businessplans. Der Businessplan, auch Geschäftsplan oder Unternehmensplan genannt, kann in verschiedenen Situationen zu erstellen sein. Ob Unternehmensgründung oder neues Projekt: Jede noch so gute Geschäftsidee muss auch finanziert werden können. Und um zu wissen, wie viel Kapital benötigt wird, braucht ein Unternehmen insbesondere einen Überblick zu den geplanten Investitionen.
Investitionsplan: Definition
Der Investitionsplan ist Teil eines Businessplans und wird vor allem auch von Kreditgebern sehr aufmerksam gelesen. Aufgenommen werden hier alle geplanten, erforderlichen Investitionen, um den Kapitalbedarf zu ermitteln. Der Investitionsplan ist Bestandteil des Finanzplans.
Investitionsplan und Investitionsplanung
Begrifflich ist der Investitionsplan nicht mit der Investitionsplanung zu verwechseln. Bei der Investitionsplanung handelt es sich um einen Prozess. Hier werden Informationen zu möglichen Investitionen analysiert und bewertet. Es wird geprüft, ob sich die geplanten Investitionen überhaupt rechnen. Hierbei kommen beispielsweise auch Methoden der Investitionsrechnung zum Einsatz.
Die Investitionsplanung in der Gründungsphase eines Unternehmens oder aber auch bei geplanten Projekten zum Einsatz. Der Investitionsplan ist das Resultat der Investitionsplanung (vgl. hierzu auch Gabler Wirtschaftslexikon).
Übrigens: Das Investitionscontrolling unterstützt das Management bei der Planung, Steuerung und Kontrolle sämtlicher Investitionen in einem Unternehmen.

Investitionsplan im Businessplan: Nicht nur bei Existenzgründung wichtig
Ein Businessplan wird nicht nur von Unternehmensgründer:innen erstellt, sondern beispielsweise auch bei neuen Projekten, einer Nachfolgeregelung oder neuen strategischen Ausrichtungen des Unternehmens.
Gerade, wenn es um Fremdfinanzierungen geht, ist der Businessplan ein Standardinstrument: Er wird häufig von Kapitalgeber:innen vorausgesetzt und genau geprüft. Nicht nur Banken erwarten die Vorlage. Auch wenn es beispielsweise um staatliche Fördermittel geht, müssen entsprechende Informationen eingereicht werden. Für die Liquidität eines Unternehmens ist es also wichtig, hier sorgfältig vorzugehen und die Informationen gut aufzubereiten.
Investitionsplan erstellen
Bei neuen Unternehmensplänen darf der Investitionsplan nicht fehlen. Die Informationen sind sowohl für die unternehmenseigenen Planungen als auch für externe Ansprechpartner, wie ein Kreditinstitut, Basis für weitere Entscheidungen. Doch wie wird der Plan erstellt?
Investitionsplan kann in Excel erstellt werden
Hier empfiehlt es sich, ein Schema zu entwickeln, das sämtliche Investitionen tabellarisch aufführt, beispielsweise in Excel. Ob der Investitionsplan als Teil des Finanzplans oder als eigene Position im Businessplan aufgeführt wird -- hier gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen. Häufig wird der Plan zudem in kurz-, mittelfristige und langfristige Investitionen unterteilt. Die Darstellungsformen variieren also.
Kapitalbedarfsplan sollte sorgfältig erarbeitet werden
Wichtig ist, dass sich sowohl für das Unternehmen selbst als auch externe Leser ein klares Bild zu den geplanten Investitionen und dem Kapitalbedarf ergibt.
Es versteht sich von selbst, dass der Businessplan sorgfältig erstellt werden sollte. Rechtschreibefehler, Ungenauigkeiten oder offensichtliche Lücken machen hier keinen guten Eindruck -- das gilt auch für den Investitionsplan. Hier sollte so genau und konkret wie möglich gearbeitet werden, auch bei der Ermittlung der einzelnen Zahlen.
Beispiel: Investition in eine Maschine
Sie planen die Anschaffung einer Maschine? Holen Sie sich entsprechende Angebote ein oder fügen Sie auch aktuelle Preislisten bei. Ihre Angaben lassen sich hierdurch belegen.
Die einzelnen Positionen sollten so genau wie möglich beschrieben werden. Eine stichpunktartige Andeutung reicht nicht aus. Geplante Anschaffungszeitpunkte müssen ebenfalls angegeben werden. Es macht bei der Liquiditätsplanung schließlich einen Unterschied, ob fünf Fahrzeuge auf einmal angeschafft werden oder über einen bestimmten Zeitraum verteilt.
Häufig wird ein Zeitraum von drei oder fünf Jahren betrachtet. Hier sollten auch Angaben zur erwarteten Nutzungsdauer und Abschreibungen der verschiedenen Güter gemacht werden. Ein Steuer- oder Unternehmensberater kann hier im Zweifelsfall wertvolle Tipps geben.
Inhalt eines Investitionsplans
Bestandteile des Investitionsplans
Welche Informationen enthält ein Investitionsplan? Hier müssen alle voraussichtlichen Investitionen eingetragen werden. Dabei kann der Plan in unterschiedliche Bereiche unterteilt werden.
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Gründungskosten: Die Gründungskosten fallen meist nur einmalig an. Hier sollten alle Kosten aufgeführt werden, die voraussichtlich entstehen werden. Die Gründungskosten werden in „Investitionsplan-Formularen“ von Banken häufig als separate Position aufgeführt.
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Finanzinvestitionen: Wird ein Unternehmen oder eine Beteiligung gekauft, müssen auch die Finanzinvestitionen berücksichtigt werden.
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Immaterielle Wirtschaftsgüter: Nicht vergessen werden sollten auch Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände. In einer Zeit, in der Daten immer wertvoller werden, werden in diesem Bereich Investitionen immer wichtiger.
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Sachinvestitionen: Unternehmen müssen natürlich auch in Güter des Anlagevermögens und Umlaufvermögens investieren. Das können zum Beispiel Maschinen oder auch Büroeinrichtung sein.
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Sonstige Investitionen
Investitionsplan nach Vorlage
Unternehmen sollten eine Vorlage für den Investitionsplan entwickeln. Doch wie könnte dieser dann konkret aufgebaut sein? Nachfolgend wird ein Schema mit typischen Beispielen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) dargestellt:
Gründungskosten
- Beratungskosten (Steuerberater, Unternehmensberater, Rechtsanwalt)
- Notarkosten
- Kosten für die Gewerbeanmeldung
- Eintrag ins Handelsregister
- Kosten für den Internetauftritt
- Kosten für die Entwicklung eines Unternehmenslogos
- Sonstige Gründungskosten
Finanzinvestitionen
- Erwerb von Beteiligungen
- Kauf eines Unternehmens
- Nebenkosten
Immaterielle Wirtschaftsgüter
- Lizenzen
- Patente
- Software
Sachinvestitionen
- Grundstücks- und Gebäudekosten (inkl. Nebenkosten)
- (Um)baumaßnahmen
- Betriebs- und Geschäftsausstattung
- Maschinen
- Werkzeuge
- Fahrzeuge
- Büroausstattung (Möbel, Telefonanlagen, Computerhardware, etc.)
Außerdem im Finanzplan: Laufende Kosten
Wurden sämtliche Investitionen ermittelt, müssen im Finanzplan auch die laufenden Kosten noch berücksichtigt werden, um den voraussichtlichen Kapitalbedarf zu ermitteln. Jedes Unternehmen benötigt gewisse Betriebsmittel. Der Betriebsmittelplan kann diese Angaben liefern und laufende Kosten aufführen, wie beispielsweise
- Mietaufwendungen
- Personalkosten
- Versicherungen
- Werbekosten
- Reisekosten
- Heizung, Gas, Strom, Wasser
- Kfz-Kosten
Im Finanzplan werden am Ende alle angeführten Daten summiert. Aus dem Ergebnis lässt sich ableiten, wie viel Kapital benötigt wird, um die Pläne umzusetzen.
Hinweis: Sehr häufig nutzen Unternehmen bei der Umsetzung einer Geschäftsidee einen Finanzierungsmix. Wer beispielsweise nicht nur Eigenkapital, sondern auch einen Bankkredit und Förderkredit zur Finanzierung nutzen will, muss in seiner Liquiditätsplanung auch mit Zinsen und Tilgungsraten rechnen. Auch hierfür muss also entsprechend Liquidität vorhanden sein. Das sollte auch im Businessplan bereits berücksichtigt werden. Die geplante Finanzierung sollte im Finanzplan erläutert und in der Liquiditätsprognose berücksichtigt werden.
Investitionsplan für die Bank: Basis für den Finanzierungsplan
Kreditgeber, wie Banken, erwarten standardmäßig einen Investitionsplan. Viele Banken stellen sogar bereits das Schema für den Investitionsplan zur Verfügung, welches als Basis für einen Finanzierungsplan dient. Für Unternehmen kann sich deshalb bereits vor dem Bankgespräch ein Blick auf die Homepage der Hausbank lohnen.
Banken haben einen großen Kundenkreis. Sie kennen sich daher in der Regel mit branchentypischen Zahlen gut aus. Ist der Investitionsplan realistisch und überzeugend, steigen auch die Chancen auf eine Kreditvergabe.
Potenzielle Kapitalgeber überzeugen mit dem Investitionsplan und Finanzplan
Wie wir bereits gesehen haben, werfen die Kreditgeber einen kritischen Blick auf den Investitionsplan. Schließlich ist dieser auch wichtige Informationsgrundlage für den Finanzplan. Unternehmen sollten sich deshalb bewusst sein, dass es einige Stolpersteine zu umschiffen gilt:
Investitionsplan: Aufstellung aller Kosten
Der Investitionsplan soll, wie bereits dargestellt, sämtliche Kosten aufführen. Das ist jedoch nicht immer einfach. So müssen Unternehmen sorgfältig ermitteln, welche Kosten für eine Investition entstehen können. Vor allem mögliche Neben- und Sonderkosten können dabei schnell vergessen werden (zum Beispiel Lieferkosten). Dies kann sich negativ auswirken - denn unter Umständen ist der Kapitalbedarfsplan dann überhaupt nicht realistisch und es wird deutlich mehr Kapital benötigt als ursprünglich geplant.
Kosten realistisch kalkulieren
Nicht immer können die Kosten für anstehende Investitionsvorhaben genau ermittelt werden. Von Vorteil ist es hier, wenn Unternehmen Informationen sammeln und entsprechend aufbereiten. So können beispielsweise mehrere Kostenvoranschläge von möglichen Lieferanten eingeholt werden. Allerdings: In Zeiten der Inflation sind Preisveränderungen immer möglich. Dies sollte entsprechend berücksichtigt werden.
Der Investitionsplan muss stimmig sein
Vor allem die Präsentation der Daten sollte nicht unterschätzt werden: Es handelt sich hier nicht nur um ein lästiges Formular, dass es schnell auszufüllen gilt. Mit einem Businessplan soll eine Idee transportiert und mögliche Geldgeber überzeugt werden. Je mehr konkrete Angaben Sie in Ihrem Investitionsplan geben und begründen können, desto besser kann sich der Leser mit Ihrer Geschäftsidee auseinandersetzen.
Wichtige Fragen zum Investitionsplan kurz zusammengefasst
Warum wird ein Investitionsplan erstellt?
Der Investitionsplan führt alle zukünftigen Investitionsvorhaben auf. Dies ermöglich es dem Unternehmen zu ermitteln, wie viel Kapital für die Investitionen benötigt werden. Für Kapitalgeber ist der Investitionsplan eine wichtige Informationsquelle. Die hier aufgeführten Daten müssen schlüssig und realistisch sein.
Wann wird ein Investitionsplan erstellt?
Einfach gesagt: Ein Investitionsplan kommt infrage, wenn Investitionen angedacht werden. Der Investitionsplan kann im Falle einer Unternehmensgründung erstellt werden. Doch Unternehmen investieren auch später, im laufenden Betrieb, regelmäßig. Beispielsweise können Investitionen erforderlich werden, wenn eine Maschine durch eine modernere Maschine ersetzt wird (sog. Ersatzinvestition). Aktuell prüfen auch viele Unternehmen, ob sie durch strategische Investitionen (zum Beispiel in die Digitalisierung) künftig Kosten sparen können. Investitionen können also aufgrund verschiedener Gründe sinnvoll sein.
Was versteht man unter Investitionsplanung?
Bei der Investitionsplanung handelt es sich um einen Prozess, der die Wirtschaftlichkeit einer möglichen Investition untersucht und das Projekt umsetzt. Hierfür werden Investitionsdaten gesammelt, analysiert und bewertet. Ein Resultat der Investitionsplanung ist der Investitionsplan.
Wie erstellt man einen Investitionsplan?
Der Investitionsplan kann als Bestandteil des Finanzplans im Businessplan erstellt werden. Es handelt sich hier um eine Aufstellung sämtlicher Kosten der geplanten Investitionen
Der Investitionsplan kann einfach in Excel erstellt werden. Allerdings gibt es mittlerweile auch bereits viele Tools, die das Erstellen eines Investitionsplans erleichtern.
Tipp: Viele Hausbanken stellen eigene Vorlagen zur Verfügung. Vor Kreditgesprächen kann es ratsam sein, diese in Betracht zu ziehen. Denn so weiß das Unternehmen bereits, auf welche Punkte die Bank besonders genau schaut.
Wie sieht ein Investitionsplan aus?
Der Investitionsplan kann beispielsweise tabellarisch aufgestellt werden. Sämtliche Investitionen sollten aufgeführt werden. Dabei kann unterschieden werden zwischen kurz-, mittelfristigen und langfristigen Investitionen. Die einzelnen Posten sollten erläutert werden und auch der geplante Investitionszeitraum aufgeführt werden.
Was beinhaltet ein Investitionsplan?
Sämtliche Kosten der geplanten Investitionen müssen im Investitionsplan schlüssig aufgeführt werden. Der Investitionsplan sollte in verschiedene Kategorien aufgeteilt werden. Beispielsweise:
- Gründungskosten
- Finanzinvestitionen
- Immaterielle Wirtschaftsgüter
- Sachinvestitionen
- Laufende Kosten
