Liquiditätsvorschau: Warum sie wichtig für Ihr Unternehmen ist

Lesezeit: 5 min.
Liquiditätsmanagement: Warum eine Liquiditätsprognose wichtig ist

Zu jedem Zeitpunkt den Überblick zu haben, wie das Unternehmen finanziell dasteht, ist für jede:n Unternehmer:in sehr wichtig. Um den Status Quo zu ermitteln, sowie eine Cashflow-Prognose für die Zukunft abzugeben, werden Finanzverantwortliche eine Liquiditätsvorschau erstellen. Wir zeigen Ihnen, worum es sich dabei genau handelt, wie sie Ihnen von Nutzen ist und wie sie erstellt wird.

Liquiditätsvorschau: Definition

Die Liquiditätsvorschau gibt einen Überblick über die zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben innerhalb des betrachteten Zeitraums in der Zukunft. Üblicherweise wird die Liquiditätsvorschau auf Monatsbasis erstellt. Es ist jedoch auch möglich – und vor allem in turbulenten Zeiten auch ratsam – diese auf Wochen- oder sogar Tagesbasis zu erstellen.

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Warum eine Liquiditätsvorschau erstellen?

Manch einem mag das Durchspielen verschiedener Szenarien als müßig erscheinen, vor allem, wenn das Geschäft gerade sehr gut läuft. Eine Prognose dient jedoch vor allem für die Vorhersage von schlechten Zeiten. Mit ihrer Hilfe lassen sich Trends erkennen und schon frühzeitig gegensteuern. Verantwortliche sollten daher, gerade wenn das Geschäft keinen Grund zur Sorge bietet, die Zeit nutzen und eine Liquiditätsvorschau erstellen. Schneller und transparenter geht das in der Regel mit einer Prognosesoftware.

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Hohe Kostenpunkte identifizieren

Mit einer detaillierten Analyse, die der Prognose vorausgeht, ist es möglich, hohe Kosten zu identifizieren. Möglicherweise kann mit Lieferanten neu verhandelt werden, oder Maßnahmen im Unternehmen ergriffen werden, sodass Ressourcen gespart werden können. Sieht man einmal schwarz auf weiß, welche Kosten im Unternehmen anfallen, fällt es leichter, einzelne Prozesse oder Kostenpunkte zu überprüfen und Strategien zu erarbeiten und umzusetzen, wie die Kosten reduziert werden können. Auch das wirkt sich dann positiv auf den Cashflow des Unternehmens auf und macht es langfristig rentabler.

Zahlungsziele optimieren

Eine Analyse zeigt möglicherweise auch auf, dass aufgrund von zu langen Zahlungsfristen, die man den Kunden einräumt, der Cashflow nur stark zeitverzögert im Unternehmen eintrifft. Das Verkürzen von Fristen kann hier eine Maßnahme darstellen, dass man nicht zu lange offene Forderungen hat.

Engpässe abschätzen

Geht man nun einen Schritt weiter, und erstellt eine Liquiditätsvorschau, können dabei Risiken oder Ausfälle von Forderungen berücksichtigt werden. Damit lassen sich Engpässe abschätzen und gibt den Entscheidern:innen die Möglichkeit, frühzeitig zu reagieren.

Hilfreich für Bankgespräche

Möchte ein Unternehmen einen Kredit bei einer Bank beantragen, hilft eine Liquiditätsvorschau außerdem dabei, den Beratern einen besseren Einblick in das Unternehmen zu bekommen, sodass Kredite eventuell schneller oder in größerer Höhe bewilligt werden, ohne dass das Unternehmen zusätzliche Sicherheiten aufbringen muss.

Investitionen besser planen

Außerdem lassen sich anhand der Prognose günstige Zeitpunkte ausfindig machen, wann Investitionen in Angriff genommen werden können, ohne in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.

Liquiditätsvorschau: Vorlage kostenlose herunterladen

Viele Unternehmen verwenden zum Erstellen einer Liquiditätsvorschau Excel oder eine andere Anwendung zur Tabellenkalkulation. Haben Sie sich noch nie mit der Materie auseinandergesetzt, können Sie sich unsere Liquiditätsvorschau-Vorlage für Excel kostenlos herunterladen, und sich damit vertraut machen.

Liquiditätsvorschau: Beispiel

Der Aufwand zum Erstellen einer Liquiditätstabelle bemisst sich an der Menge von Geldströmen, die in Ihr Unternehmen und wieder daraus hinausfließen. Zur Erstellung der Liquiditätsvorschau sollten Sie einige Dinge beachten:

  • Zahlungsziele richtig erfassen: Vorsicht ist geboten, wenn man eine Buchhaltungssoftware verwendet, in der man sämtliche Rechnungen und den Umsatz erfasst hat. Der Umsatz wird nämlich als Ertrag gebucht, sobald die Rechnung erstellt wurde. Das heißt aber nicht, dass der Kunde die Rechnung schon bezahlt hat, da dieser meist eine Frist von mehreren Wochen zum Begleichen seiner Rechnungen hat.

Diese Zahlungsziele müssen daher bei der Erstellung einer Liquiditätsanalyse unbedingt berücksichtigt werden. Ist eine Rechnung auf Ende Juli ausgestellt, wird der Kunde aber erst im August bezahlen, sollte der entsprechende Cashflow auch erst im August eingetragen werden.

  • Einnahmen und Ausgaben vollständig erfassen: Zu einer korrekten Darstellung der Liquiditätsvorschau ist es wichtig, dass Sie sämtliche Ein- und Auszahlungen in der Tabelle erfassen. Eine unvollständige Liste über mögliche Ein- und Auszahlungen haben wir zur Orientierung für Sie zusammengestellt:

    Einnahmen:

    • Kassenbestände
    • Schecks
    • sämtliche Zahlungseingänge auf Ihren Bankkonten

    Ausgaben:

    • Mieten
    • Gehälter/Löhne
    • Betriebskosten
    • Investitionen
    • Kredittilgungsraten

    Tragen Sie diese Einnahmen und Ausgaben im entsprechenden Monat in die Tabelle ein.

  • Saldo für jeden Monat ermitteln: Die Differenz zwischen der Summe an Einzahlungen und Auszahlungen ergibt dann entweder einen Überschuss oder ein Defizit. Man spricht hier auch von Über- bzw. Unterdeckung. Der berechnete Betrag ist dann Ausgangspunkt für die Liquiditätsberechnung des Folgemonats ist.

  • Werte für zukünftige Monate abschätzen: Haben Sie auf diese Weise die letzten Monate dargestellt, können Sie für die nächsten Monate eine Prognose erstellen, indem Sie antizipierte Geldströme abschätzen und in die Liste eintragen. Manche Geldströme kennen Sie genau (Fixkosten wie z. B. Miete und Gehälter), andere müssen Sie einschätzen. Die Vormonate geben dann einen Anhaltspunkt.

Erkennen Sie einen Trend, beispielsweise weil die Nachfrage nach einem ihrer Produkte gesunken ist und somit weniger Umsatz generiert wird, können Sie diesen Trend für die Folgemonate eintragen und sich anschauen, wie Sie sich dieser Rückgang in Zukunft auf die Liquidität Ihres Unternehmens auswirken wird.

Digitale Hilfsmittel für noch mehr Genauigkeit in der Liquiditätsvorschau

Durch das Erstellen einer Liquiditätsprognose schätzen Sie schon frühzeitig ab, welche Maßnahmen Sie ergreifen sollten, damit Ihr Unternehmen nicht in die roten Zahlen rutscht. Die Prognose zukünftiger Cashflows kann überlebenswichtig für ein Unternehmen sein, und je genauer diese sind, desto besser. Da das Eintippen in Excel-Tabellen jedoch fehleranfällig ist und mit einem hohen zeitlichen Aufwand verbunden ist, können Sie die Prognosesoftware von Agicap kostenlos ausprobieren. Diese hat den Vorteil, dass sie direkt die tagesaktuellen Kontostände sowie Ein- und Auszahlungen abruft und automatisch erfasst. Das nimmt Ihnen einen großen Teil Ihrer Arbeit ab. Eine Prognose können Sie sich in diesem Tool ebenfalls für Ihre individuellen Szenarien erstellen lassen, sodass Sie ständig eine auf aktuellen Zahlen basierende Liquiditätsvorschau haben.


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