Deutschlands Insolvenzjahr 2023: Ein Blick hinter die Zahlen

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Das Jahr 2023 stand im Zeichen einer signifikanten Wende in der deutschen Unternehmenslandschaft. Eine Studie von Creditreform enthüllte einen alarmierenden Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um 23,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Anstieg wirft ein Schlaglicht auf die wachsenden wirtschaftlichen Herausforderungen, denen sich mittlere und große Unternehmen sowie das Baugewerbe gegenübersehen. Wir werfen einen Blick auf die treibenden Kräfte hinter dieser Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft.

Deutlicher Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Jahr 2023

Das Jahr 2023 stand für deutsche Unternehmen im Zeichen eines signifikanten Anstiegs der Insolvenzen. Insgesamt mussten 18.100 Firmen Insolvenz anmelden, was einen Anstieg von 23,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt. Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, erläutert die Ursachen: „Immer mehr Firmen brechen unter den Dauerbelastungen der hohen Energiepreise und der Zinswende zusammen“. Dieser Trend markiert eine deutliche Abkehr von der Entwicklung der vergangenen elf Jahre, in denen die Insolvenzzahlen kontinuierlich rückläufig waren.

Betroffene Unternehmensgrößen und Sektoren

Der Anstieg der Insolvenzen betrifft insbesondere mittlere und große Unternehmen. Bei Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern stiegen die Fallzahlen um 50 Prozent über den Vorjahreswert. Im mittleren Unternehmenssegment (51 bis 250 Mitarbeiter) war der Anstieg mit etwa 76 Prozent noch gravierender. Selbst kleine Unternehmen mit bis zu 10 Beschäftigten waren von diesem Trend betroffen, hier lag der Anstieg bei knapp 19 Prozent. Besonders auffällig war, dass im Jahr 2023 insgesamt mehr Arbeitnehmer von Insolvenzen betroffen waren -- geschätzt waren dies etwa 205.000 Arbeitsplätze, im Vergleich zu 175.000 im Vorjahr. Dies unterstreicht die weitreichenden Auswirkungen der Insolvenzen über verschiedene Unternehmensgrößen und Branchen hinweg.

Schwerpunkt im Baugewerbe

Das Baugewerbe in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Hohe Zinsen, steigende Baukosten und ein Rückgang der Nachfrage haben besonders in diesem Sektor zu einer prekären Situation geführt. Der Insolvenzantrag der Signa Real Estate Germany und der gesamten Signa Holding verdeutlicht die Schwierigkeiten, mit denen Projektentwickler und Bauträger konfrontiert sind. Diese Entwicklung hat potenziell weitreichende Folgen für Mitarbeiter, Auftragnehmer und Gläubiger. Die Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen und ein zunehmend schlechteres Zahlungsverhalten der Kunden belasten das Baugewerbe zusätzlich. Patrik-Ludwig Hantzsch von der Creditreform kommentiert: „Der Druck auf die Liquiditätslage der Bauunternehmen steigt unter den aktuellen Bedingungen immer mehr“.

Hier geht es zur kompletten Studie von Creditreform.

Die Bedeutung digitaler Tools und eines guten Cashflow-Managements

Der deutliche Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Jahr 2023, besonders unter mittleren und großen Unternehmen sowie im Baugewerbe, hebt die kritische Rolle von digitalen Tools hervor. Die Unternehmen stehen vor Herausforderungen wie hohen Energiepreisen und einer sich verändernden Zinslandschaft, was die Notwendigkeit eines robusten Finanzmanagements verstärkt. Effektives Cashflow-Management kann dabei helfen, solche wirtschaftlichen Turbulenzen zu bewältigen und Liquiditätsengpässe zu verhindern. Digitale Tools ermöglichen eine effizientere Verwaltung von Zahlungen und Rechnungen, damit keine Potenziale irgendwo in den Prozessen verloren gehen. Ein guter Überblick über die Zahlen und eine saubere Datenlage helfen allen Entscheidungsträger:innen dabei fundierte Entscheidungen zu treffen.

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