Wozu dient eine Ergebnistabelle und wie man sie einfach erstellt
In der Ergebnistabelle lässt sich ablesen, welche Erträge und Aufwendungen zum Betriebsergebnis beitragen, das rein aus den betriebsbezogenen Leistungen generiert wird. Neutrale Erträge und Aufwendungen werden in einem separaten Teil der Tabelle von den betriebsbezogenen Posten abgegrenzt. Wie man eine Ergebnistabelle erstellt und wozu sie dient, lesen Sie in diesem Artikel nach.
Ergebnistabelle: Erklärung
Die Ergebnistabelle ist ein Hilfsmittel in der Kosten- und Leistungsrechnung, das zur Abgrenzungsrechnung dient. In sie werden sämtliche Erträge und Aufwendungen aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) eingetragen, sowie die Werte aus der Kosten- und Erlösrechnung. Man grenzt dabei die einzelnen Erträge und Aufwendungen so ab, dass die betriebsbezogenen Posten von den nicht-betriebsbezogenen (neutralen) Posten klar getrennt sind.

Die neutralen Aufwendungen und Erträge, auch betriebsfremde oder außerordentliche Posten genannt, gehen nicht in die Berechnung des Betriebsergebnisses ein. Dieses setzt sich nur aus den betriebs- bzw. leistungsbezogenen Kosten und Erlösen zusammen. In der Summe ergeben das Betriebsergebnis und das neutrale Ergebnis das Gesamtergebnis des Unternehmens.
Ergebnistabelle & Betriebsergebnis
In der Abgrenzungsrechnung gibt es zwei verschiedene Rechnungskreise, mit denen die unterschiedlichen Unternehmensergebnisse berechnet werden. Das Gesamtergebnis setzt sich aus dem neutralen Ergebnis und dem Betriebsergebnis zusammen. Man kann den Zusammenhang so darstellen:
Rechnungskreis 1
- Gesamtergebnis = Erträge – Aufwendungen = Neutrales Ergebnis + Betriebsergebnis
Hier werden die Werte aus der Gewinn- und Verlustrechnung aus der Finanzbuchhaltung eingetragen.
Rechnungskreis 2
- Betriebsergebnis = Leistungen – Kosten
- Neutrales Ergebnis = Neutrale Erträge – neutrale Aufwendungen + kostentechnischen Korrekturen
Der Teil mit dem Betriebsergebnis entspricht dem KLR-Bereich. In ihm werden alle Kosten und Leistungen aus dem Rechnungskreis 1 eingetragen. Der Teil mit dem neutralen Ergebnis ist der Abgrenzungsbereich. Hier wird unterschieden zwischen den unternehmensbezogenen Abgrenzungen (neutrale Erträge und Aufwendungen) und den kostentechnischen Korrekturen.
Ergebnistabelle & kalkulatorische Abschreibungen bzw. Kosten
Die kostentechnischen Korrekturen beziehen sich auf die jeweiligen Posten im Rechnungskreis 1 und werden im Abgrenzungsbereich falls nötig als kalkulatorische Abschreibungen oder Kosten erfasst.
Zu den kalkulatorischen Kosten gehören zum Beispiel Abschreibungen, die sich an den AfA-Tabellen von Finanzämtern orientieren und nicht an der tatsächlichen Abnutzung. Weiteres können als kalkulatorische Kosten auch Aufwendungen, die sich für die spätere Preiskalkulation nicht eignen, von den tatsächlichen Kosten abgegrenzt werden.
Genauso können auch die Erträge voneinander abgegrenzt werden, wenn das Unternehmen zum Beispiel Einkünfte durch Mieteinnahmen oder Kapitalanlagen hat. Im Gesamtergebnis sind diese zwar als Erträge erfasst, doch da sie keine betriebsbezogenen Erträge darstellen, die aus dem Verkauf der hergestellten Produkte resultieren, werden sie von diesen abgegrenzt.
Ergebnistabelle erstellen anhand Vorlage
Die Ergebnistabelle kann man sich mit Hilfe einer Vorlage erstellen, in der man separat die drei Kosten- und Leistungsgruppen in verschiedene Spalten einer Tabelle einträgt:
- für das Betriebsergebnis: leistungsbezogene Kosten und Erlöse
- für das neutrale Ergebnis: neutrale Aufwendungen und Erträgen (Zusatzaufwendungen und Zusatzkosten sowie Andersaufwendungen und Anderskosten)
- für das Gesamtergebnis: sämtliche Aufwendungen und Erträge aus der GuV
Für jede Kosten- und Leistungsgruppe wird dann eine Zeile in der Tabelle erstellt, z.B.:
- Umsatzerlöse
- Gebäudemiete
- Einnahmen aus vermieteten Gebäuden
- Löhne
- Abschreibungen
Nun trägt man die Werte aus der Gewinn- und Verlustrechnung in diese Tabelle ein und unterscheidet dabei zwischen den betriebsbezogenen und den neutralen Aufwendungen und Kosten.
In der obigen Aufzählung sind zum Beispiel die Einnahmen aus vermieteten Gebäuden keine betriebsbezogenen Erträge (sofern es sich bei dem Unternehmen um einen Produktionsbetrieb und nicht um ein Immobilienunternehmen handelt!). Diese Erträge werden also zu den neutralen Erträgen gezählt. Genauso verhält es sich mit Erträgen, die am Kapitalmarkt erwirtschaftet werden.
Abschreibungen, die nicht betriebszweckbezogen sind, z.B. eine Abschreibung für ein Lagergebäude, werden als neutrale Kosten erfasst.
Zählt man dann das Betriebsergebnis und das neutrale Ergebnis zusammen, muss das Gesamtergebnis dasselbe sein, wie wenn man sämtliche Aufwendungen und Erträge addiert. Es muss also dem Gewinn nach GuV entsprechen.

Beispiel für Ergebnistabelle mit Abschreibungen & Anderskosten
Das Erfassen von Abschreibungen und Anderskosten in der Ergebnistabelle ist manchmal etwas schwieriger. Schauen wir uns das an einem Beispiel an: In der Kosten- und Erlösrechnung haben wir eine Abschreibung in Höhe von 50.000€, und in der Gewinn- und Verlustrechnung haben wir Abschreibungen in Höhe von 100.000€, von denen jedoch 60.000€ nicht betriebsbezogen sind, da eine Lagerhalle abgeschrieben wird.
Die Abschreibungen aus der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von 100.000€ müssen also voneinander abgegrenzt werden: Man trägt deshalb die nicht betriebsbezogenen Abschreibungen in Höhe von 60.000€ unter Zusatzaufwendungen im Abgrenzungsbereich ein. Die verbleibenden 40.000€ werden ebenfalls im Abgrenzungsbereich erfasst, jedoch unter den Andersaufwendungen.
Die Abschreibung aus der Kosten- und Erlösrechnung in Höhe von 50.000€ deckt sich nicht mit den Aufwendungen. Es liegen also Anderskosten vor. Diese werden im Abgrenzungsbereich unter Anderskosten erfasst.
Ergebnistabelle in der KLR und was sie aussagt
Das Erstellen einer Ergebnistabelle kann je nach Unternehmen sehr aufwändig sein. Manch einer fragt sich vielleicht, wozu diese Abgrenzungen letztendlich dienen, wenn das Gesamtergebnis ohnehin die wichtigste Kennzahl ist. Die Ergebnistabelle ist deshalb wichtig, weil sie Aufschluss darüber gibt, wie sich die Aufwendungen und Erträge eines Unternehmens im Detail zusammensetzen.
Sie zeigt an, ob ein Unternehmen den Großteil seiner Erträge auch durch seinen Betriebszweck erwirtschaftet. Ein Unternehmen, das durch Mieteinnahmen mehr einnimmt als durch den Verkauf seiner Produkte, generiert die Erträge beispielsweise nicht durch seinen Betriebszweck.
Anhand der Tabelle lässt sich auch der Betriebszweck des Unternehmens ablesen. Das kann wichtig sein, wenn ein Unternehmen verschiedene Produktgruppen herstellt, jedoch nur mit einer einzigen Gruppe den Hauptteil an Erträgen generiert. Das erleichtert es Verantwortlichen, strategische Entscheidungen zu treffen, wenn es um die Neuausrichtung des Geschäfts geht oder die Frage, ob eine Produktlinie weiterverfolgt wird oder nicht.
Auch auf der Kosten- bzw. Aufwendungsseite gibt die Ergebnistabelle nützliche Einblicke. Sie zeigt an, welche Aufwendungen tatsächlich im Zusammenhang mit der betriebsbezogenen Leistung entstanden sind und ist damit eine Grundlage zur weiteren Kostenanalyse des Unternehmens.
