Die besten Maßnahmen zur kurzfristigen und langfristigen Liquiditätssicherung

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Die langfristige Liquiditätssicherung deckt den Zeitraum ab 12 Monaten bis zu mehreren Jahren in der Zukunft ab.

Die Liquiditätssicherung ist eine der wichtigsten Aufgaben im Finanzmanagement eines Unternehmens. Verantwortliche müssen die Liquidität dabei regelmäßig kontrollieren und vorausplanen, sodass Liquiditätsengpässe vermieden werden und die finanziellen Mittel so wertschöpfend wie möglich im Unternehmen eingesetzt werden. Wir zeigen Ihnen hier, worauf es dabei ankommt und welche Maßnahmen man zur Liquiditätssicherung ergreifen kann.

Liquiditätssicherung: Definition

Unter dem Begriff Liquiditätssicherung fasst man sämtliche Maßnahmen zusammen, welche zum Erhalt der Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens ergriffen werden. Eine solide Liquidität ist für jedes Unternehmen notwendig. Sie stellt sicher, dass die laufenden Kosten jederzeit gedeckt sind und das Unternehmen pünktlich seine Rechnungen bezahlen und anderen finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann.

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Sinkt die Liquidität, wenn beispielsweise die Einnahmen zurückgehen, müssen Verantwortliche diesen Einbruch anderweitig abfangen, um die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Sie müssen die Liquidität sichern.

Langfristige und kurzfristige Liquiditätssicherung

Die Liquiditätssicherung lässt sich sowohl kurz- als auch langfristig betrachten. Bei der kurzfristigen Liquiditätssicherung geht es darum, das Tagesgeschäft finanziell am Laufen zu halten. Die Geldströme müssen regelmäßig kontrolliert und zum richtigen Zeitpunkt an die richtigen Stellen im Unternehmen gelenkt werden.

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Die langfristige Liquiditätssicherung hat nicht die operativen, sondern die strategischen Ziele vor Augen. Bei ihr geht es darum, die benötigten finanziellen Mittel rechtzeitig bereitzustellen, damit die strategischen Ziele des Unternehmens erreicht werden.

Sowohl der lang- als auch der kurzfristigen Liquiditätssicherung unterliegt eine Planung. In diese Liquiditätsplanung werden sämtliche erwarteten Geschäftsentwicklungen sowie die strategischen Ziele einbezogen. Beispielsweise wird ermittelt, wann welche Investition mit welchen Mitteln getätigt werden soll.

Was bedeutet Liquiditätssicherung für Unternehmen?

Die Liquiditätssicherung ist in jeder Unternehmensphase und in jeder Wirtschaftslage wichtig für ein Unternehmen. Kern der Liquiditätssicherung ist die Erstellung eines Liquiditätsplans. Dieser hilft Unternehmen, die zukünftige Liquiditätssituation besser ab- und einschätzen zu können. Das Risiko für Liquiditätsengpässe sinkt dadurch drastisch.

Sieht ein Unternehmen beispielsweise, dass in den kommenden Monaten die Kundennachfrage nachlassen wird, kann es dies in seiner Planung mit geringeren Einnahmen berücksichtigen. Verantwortliche sehen dann, ob die vorhandenen Liquiditätsreserven ausreichen, um die fehlenden Einnahmen zu kompensieren, oder ob weitere Schritte unternommen werden müssen, um einen Engpass zu vermeiden.

Liquiditätssicherung: Maßnahmen

Zur Liquiditätssicherung gibt es zahlreiche Maßnahmen, welche Unternehmen ergreifen können. Dabei kommt es vor allem darauf an, ob die Liquidität kurz- oder langfristig gesichert, oder ob ein akuter Engpass entschärft werden muss.

Akute Maßnahmen

Hat ein Unternehmen schon mit einem Engpass zu kämpfen, ist sehr schnelles Handeln angesagt, denn die Zahlungsfähigkeit muss unbedingt aufrechterhalten werden. Hierzu können folgenden Maßnahmen ergriffen werden:

  • Veräußerung von Kapitalanlagen, z.B. Verkauf von Aktien oder Fonds
  • Veräußerung von Sachanlagen, z.B. Verkauf von nicht mehr benötigten Inventargegenständen
  • Abverkauf von Produkten, z.B. im Rahmen einer Rabattaktion, um die Einnahmen anzukurbeln
  • Aufnahme eines Kredits, z.B. bei einer Bank oder Crowdlending-Plattform; von letzterer wird der Kredit oft sehr viel zügiger bereitgestellt als von einer Bank
  • Umstellen auf Kurzarbeit

Maßnahmen zur kurzfristigen Liquiditätssicherung

Die kurzfristige Liquiditätssicherung bezieht sich auf einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten und dient der Finanzierung des operativen Geschäfts. Hierzu sollten Verantwortliche einen möglichst genauen Liquiditätsplan erstellen, um die erwarteten Einnahmen und Ausgaben der nächsten 12 Monate genau abschätzen zu können.

Je nachdem, welche Vorhaben das Unternehmen geplant hat, werden unterschiedliche Maßnahmen ergriffen, um die Liquidität für diesen Zeitraum zu sichern:

  • Vergleich von Kreditangeboten und Abschätzen eines günstigen Zeitpunkts, wann der Kredit aufgenommen werden soll; z.B. wenn eine größere Investition getätigt werden muss
  • Durchspielen von verschiedenen Szenarien: Ausgehend von der Hauptplanung werden verschiedene Liquiditätsszenarien erstellt und die Auswirkung von bestimmten Ereignissen auf die Liquidität genauer betrachtet, z.B. wie sich eine sinkende Nachfrage auswirkt oder ein Lieferengpass
  • Optimierung des Forderungsmanagements, z.B. Verkürzung von Zahlungszielen, Umstellen auf Vorabzahlungen oder Vereinbaren von Anzahlungen, konsequentes Mahnen bei Zahlungsverzug
  • Optimierung der Lagerhaltung, z.B. weniger Waren in kürzeren Intervallen liefern lassen oder Just-in-Time-Lieferung
  • Ausnutzen von Lieferantenrabatten, z.B. durch Skontozahlungen

Maßnahmen zur langfristigen Liquiditätssicherung

Die langfristige Liquiditätssicherung deckt den Zeitraum ab 12 Monaten bis zu mehreren Jahren in der Zukunft ab. Hier geht es um die strukturelle Planung der Liquidität. Je nach Unternehmen können Verantwortliche prüfen, ob eine oder mehrere der folgenden Maßnahmen für sie in Betracht kommen:

  • Prozessoptimierung, z.B. Anpassung der Arbeitsabläufe, dass weniger Zeit und/oder Material verbraucht wird
  • Digitalisierung, z.B. im Administrationsbereich, wo Software viele Routineaufgaben automatisch erledigt, sodass weniger Personal erforderlich ist
  • Automatisierung im Produktionsbereich, sodass Maschinen die Arbeit effizienter und kostensparender erledigen
  • Optimierung des Einkaufs, z.B. Aushandeln von langfristigen Lieferverträgen mit günstigen Bedingungen, Umstellung auf Just-in-Time-Beschaffung, Aufbau von stabilen Lieferketten durch Zurückgreifen auf mehrere Lieferanten anstatt nur auf einen einzigen

Die langfristige Liquiditätssicherung geht häufig mit Investitionen einher, z.B. wenn neue Maschinen zur Effizienzsteigerung benötigt werden, oder bestimmte Unternehmensprozesse digitalisiert werden sollen. Um diese Investitionen zu finanzieren, ist ebenfalls Liquidität erforderlich.

Hier fließen die lang- und die kurzfristige Liquiditätssicherung also zusammen. Soll beispielsweise eine neue Software im Finanzbereich eingeführt werden, muss dies in der kurzfristigen Liquiditätsplanung berücksichtigt werden, sobald diese Investition innerhalb der nächsten 12 Monate getätigt werden soll.


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