Welche Vorteile bietet die Cashflow-Konsolidierung dem Konzern?

Lesezeit: 5 Min
Wie kann eine Cashflow-Konsolidierung helfen?

Die Cashflow-Konsolidierung dient der Darstellung der konzernweiten Cash-Situation. In ihr werden sämtliche Cashflows der verbundenen Tochterunternehmen mit jenen des Konzerns zusammengeführt. Wir zeigen Ihnen hier, wie man dabei vorgeht und warum die Konsolidierung auf Cash-Basis wichtig ist.

Cashflow-Konsolidierung: Was ist das?

Unter Cashflow-Konsolidierung versteht man die Betrachtung der Liquidität auf Konzernebene. Bei der Konsolidierung führt man die Cashflows der einzelnen Tochterunternehmen sowie jene des Konzerns zu einem einzigen Cashflow zusammen. Das Ergebnis ist dann die konzernweite Liquidität.

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Beachtet werden muss dabei, dass beim Zusammenführen der Cashflows nur die externen Geldströme berücksichtigt werden. Das heißt, wenn Transaktionen zwischen den verbundenen Unternehmen stattfinden (weil sie beispielsweise Leistungen voneinander beziehen), müssen die damit in Verbindung stehenden Cashflows eliminiert werden. Hintergrund ist, dass im Konzern selbst kein Geld verloren gehen kann.

Das Ergebnis der Cashflow-Konsolidierung stellt demnach die Liquidität dar, die sich aus den Geschäftsbeziehungen zu nicht-verbundenen Unternehmen sowie zu Kunden der Konzernunternehmen ergeben.

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Arten der Cashflow-Konsolidierung

Die Cashflow-Konsolidierung ist eine herausfordernde Aufgabe, die umso komplexer ist, je mehr verbundene Unternehmen ein Konzern hat. Die Konsolidierung kann auf zwei Arten stattfinden:

  1. Am Ende des Geschäftsjahres
  2. Während des laufenden Geschäftsjahres

Konsolidierung am Jahresende

Die Konsolidierung am Ende des Geschäftsjahres ist obligatorisch. Dabei übermittelt jedes verbundene Unternehmen seinen Jahresabschluss an den Konzern. Der Jahresabschluss enthält die Kapitalflussrechnung (engl. Cash flow statement), in welcher der Liquiditätsverlauf während des Geschäftsjahres dargestellt ist.

Bei der Konsolidierung rechnet der Konzern dann die einzelnen Kapitalflussrechnungen zu einer einzigen konzernweiten Kapitalflussrechnung zusammen. Das Ergebnis ist der konzernweite Liquiditätsverlauf innerhalb des letzten Geschäftsjahres.

Laufende Konsolidierung

Bei der Konsolidierung während des laufenden Geschäftsjahres schaut man sich fortlaufend die Geldflüsse in den einzelnen Unternehmen an und führt diese auf Konzernebene zusammen. So erhält man eine Cashflow-Übersicht beispielsweise auf Monatsbasis. Das ermöglicht dem Konzern eine engmaschigere Kontrolle und bessere Planung seiner liquiden Mittel.

Von besonderer Bedeutung ist dies, wenn im Konzern ein Cashpool zur Verfügung steht, aus welchem liquide Mittel an verbundene Unternehmen vergeben werden, z.B. in Form von Krediten.

Wie geht man bei der laufenden Cashflow-Konsolidierung vor?

Um einen laufenden Überblick über den konzernweiten Cashflow zu haben, muss man zunächst einen Einblick in sämtliche Geschäftskonten aller verbundenen Unternehmen haben. Man geht dann in mehreren Schritten vor:

  • Erstellung der Cashflow-Übersicht für jedes einzelne Unternehmen
  • Kategorisierung der Cashflows
  • Trennung von konzerninternen und konzernexternen Cashflows
  • Erstellung der konsolidierten Ansicht
  • Cashflow-Übersicht pro Unternehmen

Man erstellt für jedes Unternehmen zunächst separat eine Cashflow-Übersicht. Dabei erfasst man sämtliche eingehenden und ausgehenden Cashflows. Diese teilt man in zwei Kategorien ein:

  1. Konzerninterne Cashflows
  2. Konzernexterne Cashflows

Für die Konsolidierung spielen nur die externen Cashflows eine Rolle. Diese kann man in weitere Kategorien unterteilen, z.B. „Gehälter/Löhne“, „Marketingkosten“, „Softwarelizenzen“, „Einnahmen durch Verkäufe“, etc. Hat man die externen Cashflows kategorisiert, saldiert man diese. Das heißt, man zieht die ausgehenden von den eingehenden Cashflows ab. Das Ergebnis stellt den Cash dar, der durch externe Handelsbeziehungen generiert bzw. „verbrannt“ wurde – je nachdem, ob das Ergebnis positiv oder negativ ist.

Cashflow-Konsolidierung erstellen

Hat man auf die obige Weise eine Cashflow-Übersicht für jedes einzelne Unternehmen aufgestellt, führt man diese im zweiten Schritt zusammen. Dazu addiert man sämtliche Cash-Salden innerhalb eines bestimmten Zeitraums (z.B. pro Monat). In einer Formel ausgedrückt:

Konsolidierter Cashflow im Monat n = Cashflow-Saldo im Monat n von Unternehmen 1 + Cashflow-Saldo im Monat n von Unternehmen 2 + … Cashflow-Saldo im Monat n von Unternehmen m

Geht man so für jeden Monat vor, erhält man den konzernweiten Cash für jeden Monat.

Wozu dient die Cashflow-Konsolidierung?

Mit Hilfe der Cashflow-Konsolidierung können Konzernverantwortliche den Cash besser überwachen und steuern. Je nachdem, wie die Einflussnahme des Konzerns auf seine Tochterunternehmen ausgestaltet ist, kann er auch finanzielle Entscheidungen für die Tochter treffen. Kennt man also die Auswirkungen der einzelnen Cashflows auf den gesamten Cashflow im Konzern, lassen sich solche Einzelentscheidungen leichter treffen.

Verfügt der Konzern über einen Cashpool und betreibt sogenanntes „Inhouse-Banking“, ist die Kenntnis über die Cash-Situation der einzelnen Unternehmen ebenfalls wichtig. So kann der Konzern bewerten, ob er einer Tochter zu vergünstigten Bedingungen einen Kredit bereitstellt, damit dort Investitionen getätigt werden können.

Cashflow-Konsolidierung mit Hilfe von digitalen Tools

Auch wenn das Prinzip der Cashflow-Konsolidierung einfach klingt in der Theorie, ist sie ein komplexes Unterfangen. Die Überwachung der Cashflows sämtlicher verbundener Unternehmen ist ohne Hilfe von geeigneten Tools unmöglich. Da sich die Cashflows jeden Tag mehrmals ändern, sind Tools mit Echtzeit-Funktionen erforderlich, um die Cashflow-Übersicht aktuell zu halten.

Ein solches Tool ist Agicap. Dort können sämtliche Bankkonten der verbundenen Unternehmen integriert werden. Die Software ruft automatisch von allen Bankkonten die Transaktionen – und damit die Cashflows – ab. Hat man wiederkehrende Ein- und Auszahlungen einmal in eine Kategorie eingeordnet, ordnet Agicap diese in Zukunft auch automatisch dort ein.

Per Cashflow-Konsolidierung lassen sich die externen von den internen Cashflows trennen, und die externen Geldströme sämtlicher Unternehmen zusammenführen. Diese werden ebenfalls täglich aktualisiert, sodass Konzernverantwortliche immer auf die aktuelle Cash-Situation der einzelnen Unternehmen sowie jene des Konzerns schauen. Die engmaschige Kontrolle und Steuerung der liquiden Mittel sind damit jederzeit gegeben.


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