CEO vs. CFO? So arbeiten sie am besten zusammen

Lesezeit: 6 min.
In einem Unternehmen sind vor allem die Posten von CEO und CFO von großer Bedeutung.

In einem Unternehmen sind vor allem die Posten von CEO und CFO von großer Bedeutung. Ihnen kommt viel Verantwortung zu. Doch in welchem Verhältnis stehen die beiden Positionen? Und wer hat schlussendlich mehr Macht im Unternehmen? Hier ein kleiner Einblick.

CEO, CFO und COO in Unternehmen

Das Management eines Unternehmens besteht regelmäßig aus verschiedenen Positionen. Besonders hervorzuheben sind hierbei:

  • CEO,
  • CFO und
  • COO.
KOSTENLOSER DOWNLOAD

Doch was steckt hinter diesen Abkürzungen? Und wer ist nun eigentlich der Chef des Unternehmens? Dazu müssen die einzelnen Posten erst einmal genauer betrachtet werden:

Was ist ein CEO?

Die Abkürzung CEO steht für Chief Executive Officer. Auch in immer mehr deutschen Unternehmen ist dieser Begriff gebräuchlich. Doch häufiger wird der Posten in Deutschland noch als Geschäftsführer oder auch Vorstandsvorsitzender bezeichnet. Je nach Rechtsform können sich die Begrifflichkeiten unterscheiden.

Mit dem Posten als CEO ist eine große Verantwortung für das Unternehmen verbunden. So muss die Existenz gesichert, aber auch auf mehr Wachstum hingewirkt werden. Strategische Entscheidungen müssen gefällt und Innovationen vorangetrieben werden. Zudem wird das Unternehmen nach außen hin repräsentiert. Je nach Rechtsform können sich Pflichten und Haftungsfragen unterscheiden.

Mit der großen Verantwortung ist häufig auch ein hohes Gehalt verbunden. Insbesondere große Unternehmen bezahlen Topgehälter für CEO’s. Das Wirtschaftsmagazin Forbes veröffentlicht einen jährlichen Report, welche CEO’s am besten bezahlt werden. 2021 war beispielsweise der CEO von Expedia (Peter Kern) mit 296,2 Millionen Dollar auf Platz 1. Kleinere und mittelständische Unternehmen können natürlich keine so enorm großen Gehälter bezahlen. Doch auch dort gehören CEO’s zu den Spitzenverdienern. Wichtig: An der Spitze eines Unternehmens steht der CEO. Er trägt die Hauptverantwortung für das Geschäft.

New call-to-action

Was ist ein CFO?

Die Abkürzung CFO steht für Chief Financial Officer. Es handelt sich dabei um den sogenannten Finanzvorstand eines Unternehmens. Im Deutschen wird diese Position auch manchmal als kaufmännischer Geschäftsführer bezeichnet.

Der CFO übernimmt insbesondere finanzielle Aufgaben. Dazu gehören beispielsweise

  • Buchhaltung und Bilanzierung
  • Reporting
  • Analysen
  • Finanzierungsfragen
  • Budgetplanung, Forecasting, Unternehmensplanung
  • Kosten- und Leistungsrechnung
  • Controlling
  • Fusionen, M&A-Geschäfte
  • Investitionsplanungen
  • Kommunikation mit Aktionären, Banken, Investoren

Die finanzielle Verantwortung ist also groß. CFO’s müssen deshalb vorsichtig agieren, damit die Zahlungsfähigkeit gewährleistet, ausreichend liquide Mittel vorhanden sind, jedoch auch Regularien eingehalten werden.

Das Berufsbild von Finanzvorständen hat sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt. Sie übernehmen heute immer mehr Aufgaben. Die digitale Transformation trägt hierzu maßgeblich bei. Immer mehr Finanzbereiche werden digitalisiert. Immer mehr Prozesse werden automatisiert und komplett neu aufgesetzt. CFOs gelten deshalb häufig als Treiber der digitalen Transformation. Sie müssen sich mit neuen Technologien auseinandersetzen und in diese ggf. investieren.

CFO‘s gehören im Finanzbereich zu den Topverdienern. Ihr Gehalt liegt laut der Gehaltsstudie von Robert Half im Schnitt (je nach Berufserfahrung) bei min. 140.000 Euro jährlich.

CEO vs. CFO: Zuständigkeiten

Welches Verhältnis besteht nun bei den Zuständigkeiten von CEO und CFO? Die Aufgaben zeigen, dass sowohl bei CEO als auch CFO viel Verantwortung für das Unternehmen liegt. Da CFO’s heute vermehrt als strategische Berater für CEO’s gelten, werden sie häufig als Sparringspartner, Co-Piloten oder auf Augenhöhe der CEO’s gesehen.

Allerdings: Beim CEO liegt schlussendlich die Entscheidungsverantwortung. Doch damit eine Entscheidung auf der Basis fundierter Informationen getroffen werden kann, werden entsprechende Daten und Analysen benötigt. Finanzvorstände stehen der Geschäftsführung daher mit Informationen, Daten und ihrer Expertise beratend zur Seite.

Doch nicht immer lassen sich hierbei Konflikte vermeiden. Die Weiterentwicklung des Unternehmens ist klar im Fokus des CEO’s. Doch wenn CFO’s hier finanzielle Risiken identifizieren, kann es durchaus zu einem Konflikt kommen. Reibungspunkte lassen sich aufgrund unterschiedlicher Aufgaben und Zielsetzungen nicht immer umgehen.

Letztendlich sitzt der CEO dann, insbesondere bei traditionellen Hierarchien, häufig am längeren Hebel. Doch natürlich sollte ein Konsens gefunden werden, der für beide Seiten tragbar ist. Ein zerrüttetes Vorstandsteam ist für Unternehmen schädlich. Gemeinsame Ziele und Prioritäten verbinden und stärken das Unternehmen hingegen.

Wenn beispielsweise alle Manager ein optimiertes Liquiditätsmanagement unterstützen, stärkt das ein Unternehmen insgesamt und es sind mehr Mittel für Wachstum vorhanden. Umgekehrt: Dringend notwendige Investitionen sollten von CFO’s nicht blockiert werden, wenn diese umsetzbar sind. Ein gegenseitiges Verständnis ist hierfür Grundvoraussetzung. Deshalb sind insbesondere bei Managementpositionen (wie CFO) Kommunikationsfähigkeiten immer wichtiger.

Was ist ein COO?

Auch weitere wichtige Managerposten werden regelmäßig in Unternehmen vergeben. So beispielsweise die Position COO. Die Abkürzung COO steht für Chief Operating Officer. Hierbei handelt es sich um Manager, die für alle laufenden Geschäfte zuständig sind. Deshalb werden sie manchmal auch als operative Geschäftsführer, Betriebsleiter oder auch Werkleiter bezeichnet.

Zu den wichtigsten Aufgaben gehören

  • Steuerung der laufenden Prozesse
  • Personalplanung
  • Materialplanung
  • Analysen (zum Beispiel Kosten, Liquiditätskontrolle)

Nicht immer gibt es die Position COO im Unternehmen. Gerade in eher kleineren Unternehmen übernimmt häufig der CEO die COO-Aufgaben. Wenn der Posten jedoch besetzt wird, untersteht der COO dem CEO. Das Gehalt liegt im Schnitt (zum Beispiel laut Stepstone) bei rund 93.000 Euro jährlich.

CEO, CFO und COO: Bedeutung im Unternehmen

Ein Unternehmen benötigt eine zielgerichtete Steuerung und Lenkung. Nur dann kann es auf Dauer am Markt positioniert werden. CEO, CFO und COO übernehmen hierbei wichtige Aufgaben und tragen die Verantwortung dafür, das Unternehmen zum Erfolg zu führen. Ein professionelles Führungsteam ist die beste Basis dafür, dass das Unternehmen sich positiv entwickelt. Hier sei jedoch darauf verwiesen, dass auch weitere Managerposten maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beitragen.

CEO, CFO und COO: Hierarchie

In den meisten Unternehmen ist die Hierarchie klar geregelt: Der CEO steht über allen. CFO, COO und auch andere Managerposten sind dem CEO unterstellt. Dazu gehören beispielsweise auch Posten, wie

  • CAO (Chief Admin Officer/Chief Administrative Officer): Ein CAO ist zuständig für die administrative Leitung des Unternehmens.
  • CISO (Chief Information Security Officer): Ein CISO ist zuständig für die Informationssicherheit im Unternehmen. Diese Position ist – insbesondere in Zeiten von Cyberattacken – immer bedeutsamer.
  • CRO (Chief Risk Officer): Ein CRO ist zuständig für das Risikomanagement im Unternehmen.
  • CTO (Chief Technology Officer): Vor allem technisch-ausgerichtete Firmen setzen häufig einen CTO ein. Es handelt sich hierbei um die technische Leitung eines Unternehmens. Deshalb wird dieser Posten auch oft als Technischer Direktor bezeichnet.
  • CCO (Chief Customer Officer): Ein CCO ist zuständig für das Kundenmanagement des Unternehmens.

In einem Organigramm steht also der CEO an der Spitze. Der CFO, COO und weitere Managerposten sind in der nächsten Hierarchieebene zu finden. Das heißt: Auch der CFO ist dem CEO unterstellt.

Doch auch wenn der CEO in der Hierarchie über dem CFO steht: Der CFO wird heute häufig als Partner des CEO gesehen. Finanzielle Aspekte sind so entscheidend in einem Unternehmen, dass gerade diese Position viel Einfluss auf die strategische Entscheidungsfindung hat. CEO und CFO arbeiten zwar im Idealfall Hand in Hand zusammen. Doch die Aufgaben unterscheiden sich dennoch voneinander. Deshalb muss zwischen den Positionen auch unterschieden werden.

Warum der CFO häufig der CEO von morgen ist

In den Nachrichten liest man immer wieder davon, dass der CFO zum CEO aufsteigt. Vor allem diese Posten scheinen also das perfekte Sprungbrett für die Unternehmensleitung zu sein. Doch warum sind gerade die Finanzchefs häufig so gut geeignet, um als CEO tätig zu werden?

CFO’s bringen finanzielles Fachwissen mit sich. Eine Fähigkeit, die für strategische Entscheidungen nicht zu unterschätzen ist. Sie kennen sich mit verschiedenen Unternehmensabläufen gut aus. Zudem sind sie es gewohnt, mit externen Stakeholdern zu kommunizieren und haben daher ein gutes Fingerspitzengefühl für Repräsentationsaufgaben. Deshalb sind sie auch beliebte Kandidaten, um eine offene CEO-Stelle zu besetzen.

Doch nicht in allen Bereichen können CFO’s immer punkten. Gerade CFO‘s scheuen sich häufig davor, Risiken einzugehen. Sie gelten als vorsichtig und zurückhaltend. Manch ein Kritiker nimmt sie vielleicht gar als „blockierend“ wahr, wenn es um neue Entwicklungen und Investitionen geht.

Gerade beim Innovationsmanagement müssen frühere CFO’s sich etwas von alten Denkmustern lösen, um ihrer neuen Rolle als CEO gerecht zu werden. Dennoch ist die enge Zusammenarbeit zwischen CFO und CEO ein guter Ausgangspunkt für die Finanzvorstände, Erfahrung zu sammeln und den nächsten Karriereschritt zu gehen.


Melden Sie sich für unseren Newsletter an.

Das wird Ihnen auch gefallen