So hilft die Wirtschaftlichkeits-Formel bei der Effizienzsteigerung

Lesezeit: 5 min.
Die Wirtschaftlichkeit-Formel dient Ihnen als wichtiges Werkzeug und Grundlage für strategische Entscheidungen.

Mit der Wirtschaftlichkeit-Formel bewertet man die wirtschaftliche Effizienz eines Unternehmens oder Produkts. Sie zeigt an, in welchem Verhältnis der Ertrag gegenüber dem Aufwand steht. Aus ihr lassen sich wichtige Erkenntnisse ableiten, die für zukünftige strategische Entscheidungen wichtig sind. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie man die Wirtschaftlichkeit per Formel berechnet und was die Kennzahl aussagt.

Wirtschaftlichkeit: Definition

Die Wirtschaftlichkeit (auch Kostenwirtschaftlichkeit genannt) ist ein Maß dafür, wie ertragreich ein Unternehmen wirtschaftet im Verhältnis zu seinem investierten Aufwand. Die Kennzahl gibt also an, wie effizient ein Unternehmen seine Ressourcen einsetzt, um daraus Gewinn zu erzielen.

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Auf Produktebene wird die Wirtschaftlichkeit ebenfalls oft berechnet, um zu beurteilen, wie hoch die Produktionseffizienz ist und in welchem Maß das Produkt zum Unternehmensumsatz beiträgt.

Wirtschaftlichkeit: Formel & Beispiel

Um die Wirtschaftlichkeit zu berechnen, stellt man den Ertrag dem Aufwand gegenüber. In einer Formel ausgedrückt sieht das so aus:

Wirtschaftlichkeit = Ertrag / Aufwand

Die Wirtschaftlichkeit lässt sich somit für nur ein einzelnes Produkt oder sogar für das ganze Unternehmen ermitteln. Im Falle eines Produkts ist der Ertrag der Umsatz, den das Produkt durch Verkauf generiert. Der Aufwand stellt die Kosten dar, die bei Produktion, Vertrieb, etc. anfallen. Der betrachtete Zeitraum muss für Ertrag und Aufwand immer gleich lang sein (z.B. über ein Geschäftsjahr hinweg).

Analog geht man bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit für ein ganzes Unternehmen vor. Hier stellt man dann den gesamten Umsatz, der zum Beispiel innerhalb eines Geschäftsjahres erwirtschaftet wurde, den Gesamtkosten gegenüber.

Was sagt die Kennzahl in der Wirtschaftlichkeit-Formel aus?

Ist der Wert für die Wirtschaftlichkeit größer als 1, bedeutet das, dass das Unternehmen einen Gewinn erzielt, da es mehr einnimmt als es ausgibt. Das Unternehmen (oder Produkt) ist also wirtschaftlich.

Ist der Wert für die Wirtschaftlichkeit gleich 1 wird kein Gewinn erzielt, da die Kosten gleich hoch sind wie der Umsatz. Das Unternehmen kann also gerade seine Kosten decken.

Ist der Wert für die Wirtschaftlichkeit kleiner 1, nimmt ein Unternehmen weniger ein als es Ausgaben hat. Es arbeitet unwirtschaftlich und erzielt Verluste.

Beispiel für Wirtschaftlichkeit

Ein Unternehmen stellt ein Produkt her, das einen Jahresumsatz von 100.000 Euro einbringt. Die Kosten für Produktion und Vertrieb liegen im selben Zeitraum bei 80.000 Euro. Eingesetzt in die obere Formel ergibt sich:

Wirtschaftlichkeit = 100.000 / 80.000 = 1.25

Der Wert ist größer als 1 und demnach handelt es sich um eine wirtschaftliche Produktion.

Warum die Wirtschaftlichkeit berechnen?

Da Unternehmen Gewinn erzielen müssen, um langfristig rentabel zu sein, müssen sie wissen, ob sich die Produktion lohnt. Mit Hilfe der Wirtschaftlichkeitsrechnung bekommt man einen Eindruck darüber, wie lohnenswert das Geschäft mit einem bestimmten Produkt, einer Produktgruppe oder einem ganzen Unternehmensbereich ist.

Entscheidungshilfe

Wird anhand der Wirtschaftlichkeitsrechnung beispielsweise erkannt, dass ein Produkt unwirtschaftlich ist, können Verantwortliche Korrekturschritte vornehmen: entweder durch Einstellen der Produktion und Fokussierung auf andere Produkte, oder durch Steigerung der Produktionseffizienz (z.B. Kostensenkung bei der Produktion).

Hat ein Unternehmen die Wahl zwischen mehreren Handlungsalternativen, zum Beispiel ob ein Produkt eingekauft oder selbst hergestellt werden soll, kann es anhand der Wirtschaftlichkeitsberechnung beurteilen, was günstiger wäre. Im Vordergrund steht dabei immer der Wirtschaftlichkeitsgedanke, der besagt, dass mit dem minimalen Einsatz an Ressourcen ein maximaler Gewinn erzielt werden soll.

Beurteilung für die Unternehmensentwicklung

Betrachtet man die Wirtschaftlichkeit eines Produkts oder des ganzen Unternehmens über mehrere Jahre hinweg, lassen sich damit ebenfalls wichtige Erkenntnisse gewinnen. Man sieht so zum Beispiel, wenn die Wirtschaftlichkeit eines Produktes nachlässt, weil die Produktionskosten im Laufe der Zeit gestiegen sind, während die Erlöse gleichgeblieben sind.

Dies lässt sich auch einfach auf die Wirtschaftlichkeit des ganzen Unternehmens übertragen, indem man sich die Wirtschaftlichkeitskennzahl der letzten Jahre anschaut. Verantwortliche sehen auf diese Weise, ob die Effizienz in ihrem Unternehmen steigt oder sinkt.

Abgrenzung zu anderen Kennzahlen

Produktivität vs. Wirtschaftlichkeit

Während die Wirtschaftlichkeit beurteilt, wie finanziell effizient ein Unternehmen arbeitet, gibt die Produktivität die Mengeneffizienz des Unternehmens an. Die Produktivität stellt die Einsatzmenge der Ausbringungsmenge gegenüber.

Produktivität = Einsatzmenge / Ausbringungsmenge

Zum Messen der Produktivität eines Unternehmens kann zum Beispiel die Gesamtzahl der Angestellten der Anzahl der verkauften Produkte innerhalb eines Jahres gegenübergestellt werden.

Effektivität vs. Wirtschaftlichkeit

Die Wirtschaftlichkeit wird auch als wirtschaftliche Effizienz bezeichnet. Nicht zu verwechseln ist die Effizienz jedoch mit der Effektivität, obwohl im Alltagsgebrauch die Begriffe häufig synonym verwendet werden.

Die Effektivität zeigt an, dass im Unternehmen so gearbeitet wird, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Sie ist also keine Kennzahl an sich, sondern wird indirekt durch das Bewerten von anderen Kennzahlen beurteilt.

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Betriebsbezogene Wirtschaftlichkeit verbessern

Sieht ein Unternehmen, dass seine Wirtschaftlichkeit nachlässt, sollte den Ursachen dafür auf den Grund gegangen werden, denn ansonsten ist eine Umsatzsteigerung nicht möglich. Häufig sinkt die Wirtschaftlichkeit, weil die Kosten steigen, aber nicht im selben Maß die Umsätze.

Unternehmen können immer an drei Schrauben drehen, um die Wirtschaftlichkeit zu verbessern:

  • Gewinnoptimierung
  • Kostenoptimierung
  • Effizienzoptimierung

Steigen die Produktionskosten und erhöht man die Produktpreise, sodass man damit mehr Gewinn erzielt, steigt die Wirtschaftlichkeit. Andersherum steigt auch die Wirtschaftlichkeit, wenn man die Preise belässt, jedoch Maßnahmen zur Kostensenkung einführt.

Kosten können durch Einsparen von Arbeitszeit oder Material gesenkt werden. Die Optimierung von Betriebsabläufen steigert die Effizienz, was zu reduzierten Kosten und/oder höherer Absatzmenge führt, wodurch der Umsatz steigt und damit die Wirtschaftlichkeit.

Maßnahmen, die zwar den Umsatz erhöhen, jedoch im gleichen Maß auch die Kosten, sind nicht erstrebenswert. Durch das Einstellen von mehr Arbeitskräften, damit mehr Produkte gefertigt werden können, erhöht sich die Wirtschaftlichkeit nicht, wenn die zusätzlichen Personalkosten gleich hoch sind wie der zusätzliche Gewinn.

Fazit: Wirtschaftlichkeit-Formel als wichtiges Hilfsmittel zur Unternehmensbewertung

Anhand der Wirtschaftlichkeit bewerten Sie auf eine einfache Art, wie effizient ein Produkt oder Ihr Unternehmen sind im Hinblick auf die Gewinnerzielung. Mit minimalem Aufwand soll dabei der größte Gewinn erzielt werden. Je höher die Wirtschaftlichkeit eines Produkts oder Unternehmens, desto mehr Gewinn erzielen Sie damit.

Die Wirtschaftlichkeit-Formel dient Ihnen also als wichtiges Werkzeug und Grundlage für strategische Entscheidungen, wenn es um Fragen rund um Produktverbesserungen, Herstellen vs. Einkaufen, oder Stilllegung bzw. Förderung von einzelnen Unternehmensbereichen geht.

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