Die Finanzkrise 2020 und ihre Folgen für das Cash-Management

Die Finanzkrise 2020 hat viele Unternehmen auf eine harte Probe gestellt. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gerieten aufgrund der Maßnahmen, die zum Eindämmen des Virus ergriffen wurden, in finanzielle Schwierigkeiten. Wir zeigen Ihnen, was Sie tun können, um in Zukunft besser für wirtschaftliche Turbulenzen gewappnet zu sein.
Die Finanzkrise 2020 führte zu Liquiditätsengpässen
Von heute auf morgen wurden Mitarbeiter ins Home-Office verbannt, es kam zu unterbrochenen Lieferketten, Lieferengpässen und zur Schließung von stationären Geschäften. Für manche Unternehmen bedeutete das ganz schnell das Aus, andere waren gezwungen, ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken. Das war die Finanzkrise 2020, die heute noch nachwirkt.

Die Finanzkrise 2020 lehrte Unternehmen eine wichtige Lektion: Schwachstellen im Geschäftsablauf und der Cashflow-Prognose trugen maßgeblich dazu bei, dass vor allem KMU in finanzielle Schieflage gerieten.
Viele Geschäftsführer:innen haben den Handlungsbedarf erkannt. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Optimierung des Cashflow-Managements, damit man zu jedem beliebigen Zeitpunkt in Echtzeit seine Zahlungsaus- und -eingänge im Blick hat und vorausschauend Entscheidungen treffen kann.
Ungeeignete Hilfsmittel verschärfen die Krise
Nur, wenn man die Finanzen des Unternehmens jederzeit in Echtzeit einsehen kann, lassen sich wichtige finanzielle Entscheidungen treffen. Bei einer von Agicap in Auftrag gegebenen Umfrage (hier die Ergebnisse der Studie zur Finanzplanung von KMU während Corona) sagten 75 % aller befragten Entscheidungsträger:innen im Liquiditäts- und Finanzmanagement, dass die Prognose zukünftiger Cashflows das wichtigste Kriterium für eine strategische Entscheidung sei.
Jedoch benutzt, laut der Umfrage, immer noch die Hälfte aller befragten KMU statische Hilfsmittel zur Cashflow-Berechnung (z.B. Excel oder ähnliche Programme zur Tabellenkalkulation). Diese haben jedoch mehrere entscheidende Nachteile:
1. Keine Datenübertragung in Echtzeit
Da eine Excel-Tabelle ständig von einem:r Mitarbeiter:in aktualisiert werden muss, sieht man den aktuellen Stand des Cashflows immer nur zeitverzögert. Wichtige, strategische Entscheidungen lassen sich damit nur schwer treffen, da man nie ein komplettes und aktuelles Bild über sein Cash Management hat.
Zudem werden aufgrund des hohen Arbeitspensums die Entscheidungen oftmals bis zum Monatsende verschoben, was Verzögerungen im Workflow mit sich zieht.
2. Aufwändige Datenpflege
Laut der von uns in Auftrag gegebenen Studie verbringen 35 % aller Verantwortlichen mehr als 10 Stunden pro Monat mit der Cashflow-Berechnung. Bei der Hälfte der Befragten fließen sogar mehr als 20 Stunden pro Monat in diese Tätigkeit. Das ist Zeit, die an anderen, wichtigeren, Stellen fehlt, und unnötig auch Ressourcen bindet.
3. Fehleranfälligkeit
Das manuelle Aktualisieren von Zahlen in Tabellenspalten ist sehr fehleranfällig. So entstehen schnelle Zahlendreher oder Tippfehler. Außerdem kann es durch Unaufmerksamkeit auch zu Fehlern in manuell eingetippten Formeln kommen, sodass für die Entscheidung wichtige Kenngrößen möglicherweise falsch berechnet werden.
Das kann im schlimmsten Fall zu gravierenden Fehlentscheidungen führen, die finanzielle Schäden nach sich ziehen können.
Auswirkungen der Finanzkrise 2020 auf den Cashflow von Immobilienentwicklern
Ein Geschäftssektor wurde von der Finanzkrise 2020 besonders stark getroffen. Auch wenn trotz der aktuellen Krise viele denken, dass das kaum Auswirkungen auf den Immobiliensektor haben wird, trügt hier der Schein, denn die Folgen werden nicht unmittelbar zu spüren sein, sondern möglicherweise erst in mehreren Monaten oder in den kommenden Jahren.
Sinkende Nachfrage bei Gebäuden mit großen Verkaufsflächen
Bauträger sind auf Investoren angewiesen, die sich wiederum die wirtschaftliche Lage sehr genau anschauen und abwägen, ob sich die Investition in eine Immobilie lohnt oder nicht. Wenn der Einzelhandel am Boden liegt, lohnt es sich beispielsweise nicht, in Gebäude mit großen Verkaufsflächen zu investieren.
Durch Heimarbeit werden Bürogebäude nicht mehr benötigt
Dasselbe gilt für Neubauprojekte für Büro- und Verwaltungsgebäude. Wenn künftig die Mitarbeiter:innen weiterhin von zu Hause arbeiten, werden solche Gebäude obsolet oder zumindest weniger stark nachgefragt sein.
Arbeitsstopp führt zu Verzögerungen im Bau
Auf Baustellen kam es zum Arbeitsstopp oder zumindest zum eingeschränkten Betrieb, was viele Bauprojekte in der Fertigstellung zeitlich stark zurückgeworfen hat.
Effektivere Liquiditätsplanung mit spezieller Software
Um das Cashflow-Management zeit- und kostenschonend, sowie zuverlässig und effizient zu gestalten, empfiehlt sich der Einsatz von dedizierten, dynamischen Hilfsmitteln, die dieser Aufgabe besser gewachsen sind als statische Programme.
Das sehen laut der Studie auch 80 % der Befragten so: sie wünschen sich eine Verknüpfung mit der Buchhaltung, wo man in Echtzeit sämtliche KPI (Key Performance Indicators) einsehen kann.
Mit spezieller Software zum Liquiditätsmanagement lässt sich eine direkte Cashflow-Berechnung durchführen. Solch ein Programm verfügt über eine Schnittstelle, über die es direkt mit sämtlichen Banken, bei dem das Unternehmen Konten führt, angeschlossen ist.
Liquiditätsengpässe gar nicht erst entstehen lassen
Wird der finanzielle Stand des Unternehmens jeden Tag abgerufen, haben Entscheidungsträger:innen und Finanzverantwortliche einen hochgenauen Überblick über ihre aktuelle Lage, was insbesondere in Krisenzeiten ein wertvoller Vorteil ist. Sie können Geldein- und -ausgänge überwachen, und frühzeitig Maßnahmen ergreifen, falls ein Liquiditätsengpass droht.
Wenn es aufgrund von zu großzügig angesetzten Zahlungsfristen immer wieder zu Engpässen im Cashflow kommt, kann man die Fristen entsprechend nach unten korrigieren, oder seine Forderungen an ein Factoring-Unternehmen übergeben, das sich dann um die Begleichung der Rechnungen kümmert.
Liquiditätskontrolle hilft beim Kostensenken
Mit einem Tool zum Liquiditätsmanagement lassen sich die Ausgaben in Kategorien einteilen. Viele Unternehmen sehen in einer solchen Darstellung erst, wie hoch ihre Ausgaben für einen bestimmten Bereich überhaupt sind. So lässt sich mit einem solchen Programm nicht nur die Berechnung des operativen Cashflow durchführen, sondern auch ermitteln, in welchen Bereichen zukünftig Kosten eingespart werden können.
Verantwortliche sehen sofort eventuelle Schwachstellen und können Maßnahmen einleiten, um Geschäftsprozesse zu verbessern und somit die Kosten zu senken. Gerade dieser Punkt ist wichtig in Zeiten, wo die finanzielle Lage eines Unternehmens ohnehin schon stark angespannt ist.
Gute digitale Hilfsmittel zum Liquiditätsmanagement bieten zudem auch noch andere Vorteile für die Finanzbuchhaltung. Soll zum Beispiel ein Kredit beantragt werden, kann man sich die Berichte automatisch generieren und exportieren lassen. Dort sind dann sämtliche Auskünfte über die finanzielle Lage des Unternehmens aufgelistet, die für eine Bank relevant sind, um einen Kredit vergeben zu können.
Besser aufgestellt nach der Finanzkrise 2020
Viele Unternehmen haben im letzten Jahr weniger Umsatz gemacht als im Vorjahr. Manche mussten sogar Kredite aufnehmen, um sich über Wasser zu halten. Eine effektive Cashflow-Analyse und das Durchspielen verschiedener Szenarien ist daher wichtig, um die richtige Strategie zu finden, wieder aus diesem Umsatztief herauszukommen, und sich bestmöglich für die Zukunft aufzustellen.
Ein erster Schritt ist die genaue Betrachtung seiner Finanzen und die Berechnung des betrieblichen Cashflows. Hierbei ist es sehr hilfreich, wenn man die verschiedenen Kostenpunkte in Kategorien einteilt. So sieht man am einfachsten, ob und wie sich Einsparungen lohnen.
Verantwortliche wissen nach der Finanzkrise 2020, was zu tun ist, und können sich auf ähnlich turbulente Zeiten nun besser vorbereiten. Eine Liquiditätsplanungs-Software unterstützt darüber hinaus, dass man in solchen Situationen künftig einen kühlen Kopf bewahrt, und besser durch eine Krise kommt als mit einer Excel-Tabelle.
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